Stachelige Untermieter: Igel im Garten
In heimischen Gärten sind Igel gern gesehene Besucher. Immerhin sind die stacheligen Zeitgenossen Nützlinge, die Insekten und andere Schädlinge vertilgen. Der Igelbestand in Österreich geht allerdings zurück, das Umweltbundesamt setzte die Tiere mittlerweile sogar auf die Rote Liste der gefährdeten Arten. Umso wichtiger ist daher die richtige Gartengestaltung, um den Igeln Unterschlupf und Lebensraum zu gewähren.
Möglichkeiten zum Wandern
Mit einfachen Mitteln kann der Garten zum Paradies für Igel und andere Kleintiere gemacht werden. "Allgemein ist es wichtig, den Garten naturnah zu belassen", betont Bettina Pokorny von "die umweltberatung". Um den zukünftigen Gartenbewohnern gute Verstecke zu bieten, empfiehlt sie eine Bepflanzung mit dichten Hecken oder Sträuchern. "Bei der Umzäunung ist es wichtig, darauf zu achten, dass der Igel gut wandern kann", so die Expertin. "Maschendrahtzaun sollte daher nicht bis zum Boden reichen oder zumindest einige Durchschlupfmöglichkeiten bieten."
Unterschlupf aus Blättern
Im Herbst sollten Gartenbesitzer das Laub zusammenrechen und den Blätterhaufen in einem etwas abgelegeneren Winkel liegen lassen. Zusätzlich mit Ästen und Zweigen stabilisiert, kann man Igeln im Winter so Zuschlupf bieten. Wer mag, kann auch ein fertiges Igelhäuschen im Handel kaufen. Ebenfalls Nahrungs- und Wohnmöglichkeiten bietet ein Komposthaufen. "Beim Umsetzen muss man aber aufpassen, dass man die Tiere nicht mit spitzen Gegenständen oder Werkzeugen verletzt", warnt Pokorny. Auch beim Rasenmähen ist Vorsicht angebracht: "Wir raten, immer zuerst nur einen Teil zu mähen, damit Igel, aber auch andere Tiere, sich zurückziehen können." Kellerschächte, Gruben oder andere Vertiefungen stellen ebenso eine Gefahr für Igel dar, da sie hineinfallen könnten. Man sollte sie daher abdecken oder Bretter als Ausstiegshilfe hineinlegen.
Bitte nicht füttern
Die kalte Jahreszeit verbringen Igel im Winterschlaf. Um diesen gut zu überstehen, müssen sie sich zuvor ein Fettpolster anfressen. "Ich empfehle eher nicht, die Igel zusätzlich zu füttern", so Pokorny. "Es ist besser, man belässt etwas Laub unter der Hecke, wo sich dann etwa Käfer verstecken können, und hilft den Tieren so, selbst Nahrung zu finden." Wer einen untergewichtigen oder kranken Igel findet, sollte sich zuerst fachkundigen Rat, etwa vom Veterinäramt oder von Tierärzten, holen, bevor er das Tier aufnimmt.
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