Mini-Formate
Das gute Leben muss nicht unbedingt auf 100 Quadratmetern stattfinden. Und: Man kann auch in einer großen Wohnung zu wenig Platz haben – weil sie schlecht organisiert ist und es an Stauraum fehlt. Weil die meisten von uns aber ohnehin mit weniger Wohnfläche auskommen müssen, macht es Sinn, sich mit kluger Raumnutzung auseinanderzusetzen.
Nun hat sich die Autorin und Einrichtungsexpertin Marion Hellweg ausführlich damit befasst. Ihr Werk „Kleine Apartments“ ist ein reich bestückter Bildband, der Mut macht, sich in der kleinen Form zu versuchen.
Das New Yorker Apartment des Architekten Thomas und seiner Frau Martina, die als Modedesignerin arbeitet, zeigt zum Beispiel, wie man zu zweit mit wenig Platz auskommt – und dabei trotzdem schön und gemütlich wohnt.
Helle Farben und auf Maß eingepasste Regale bilden hier die Grundlage.
Dazu kommen Multifunktionsmöbel wie ein Tisch, der Essplatz und Arbeitsstelle zugleich ist und ein Tagessofa, das nachts zum Schlafplatz wird.
Ein wichtiges Thema in kleinen Wohnungen ist auch die Küche. Da sie fast immer in den Wohnraum integriert ist, beschränken sich viele Beispiele auf eine gut geplante Küchenzeile.
Optisch setzt sie sich dabei vom Rest des Wohnraumes ab, um getrennte Zonen zu schaffen. Dies kann mit Kacheln erreicht werden, die farblich zu allen übrigen Möbeln passen, durch einen Raumteiler auf halber Höhe oder durch Geschirr-Regale, die sich als Bücherwand auf der gegenüberliegenden Seite wiederfinden, um eine Einheit zu schaffen. Es gibt aber auch noch einen anderen Grund, warum man sich als Bewohner einer Mini-Wohnung für offene Regale in der Küche entscheiden sollte: Die offenen Türfronten würden zu viel Platz wegnehmen.
Auch der Waschraum sollte gut organisiert werden. Oft braucht man hier zugleich Stauraum für Handtücher, weil es dafür in der restlichen Wohnung noch weniger Unterbringungsmöglichkeiten gibt. Da hilft es in die Höhe zu denken: In den meisten Räumen wäre über dem Kopf noch Platz für ein oder zwei Regalbretter, auf denen Wäsche, Handtücher oder Alltagsdinge in Körben gestapelt werden können.Eine gute Lösung kann es auch sein, von einem Tischler um das Bett herum einen Kleiderschrank zu bauen. Wenn die Fronten neutral sind und mit möglichst kleinen Türgriffen (oder ganz ohne) auskommen, wirkt das Ganze nicht wie ein Kasten, sondern so unauffällig wie eine Wand.
Ein Tisch, mehrere Funktionen – Arbeitsplätze werden in kleinen Wohneinheiten fast immer in den Essbereich integriert.
Für all diese Bereiche finden sich in dem liebevoll gestalteten Bildband zahlreiche Ideen, die dazu inspirieren, die Organisation seines eigenen Mini-Reiches in Angriff zu nehmen.
Eines kann einem allerdings auch die beste Raumlösung nicht ersparen: Wer auf wenig Platz wohnt, muss sich von Unnötigem trennen können. Regelmäßiges Ausmisten ist Pflicht.
Kommentare