Gemeinsam Wohnen im Alter
Über zehn Jahre beschäftigt sich Freya Brandl bereits mit den Themen Wohnen im Alter. Die Architektin und Stadtplanerin hat verschiedene Projekte in ganz Europa besichtigt und auch Häuser bewohnt, in denen ältere Menschen zwar in ihren eigenen Wohnungen, aber trotzdem in Gemeinschaft leben. „Das wollte ich auch in Österreich umsetzen“, erzählt die Architektin. Um auf das Thema aufmerksam zu machen, organisierte sie Ausstellungen, Workshops und Infoveranstaltungen. Sie verfasste sogar eine Dissertation zu dieser Thematik. 2013 gründete sie mit Peter Bleier den Verein Kolokation. Seither sind die beiden auf der Suche nach einem Stockwerk oder einem ganzen Haus, um ihre Projekte umsetzen zu können. Die Mühe hat sich gelohnt. Denn nächstes Jahr im Dezember ziehen rund 15 Ältere vom Verein Kolokation in den zweiten Stock eines geförderten Wohnhauses. Jeder Bewohner hat einen eigenen Balkon und im dritten Stock bietet eine große Terrasse viel Platz für gemeinsame Stunden.
Trotz all der Vorteile, blickt Brandl dem Umzug und vor allem dem Auszug aus ihrem Haus auch mit einem weinenden Auge entgegen. „Der Gedanke an den Umzug ist furchtbar. Ganz, ganz schrecklich, aber das gehört eben auch dazu“, erzählt Freya Brandl. Momentan wohnt sie in einem Reihenhaus mit Garten am Stadtrand von Wien. Den Garten werde sie bestimmt vermissen, gleichzeitig werde sie die Stadt aber fit halten. „Der letzte Abschnitt meines Lebens hat jetzt begonnen und da kann und will ich noch etwas verändern, sonst lebt man ja nur so vor sich hin“, sagt die Architektin. Wo sie ihre ganzen Bücher unterbringen soll, wisse sie aber trotzdem noch nicht, erzählt Brandl amüsiert über sich selbst.
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