Eine 60 Jahre alte Linde mit einem Stammumfang von 100 Zentimetern. Das war der größte Baum, den Katharina von Ehren bisher vermittelt hat. Den weitesten Weg hat eine 90-jährige Bonsai-Kiefer aus Japan zurück gelegt.
Im Auftrag von Landschaftsarchitekten, Gartenbaufirmen oder privaten Bauherren findet die "Tree Brokerin" mit ihrem Team das ideale Gehölz für jedes Umfeld – vom imposanten Schlossgarten bis zur bescheidenen Dachterrasse, von der Außenanlage eines Hotels bis zum Innenhof eines Unternehmens. Manchmal legt Katharina von Ehren auf ihrer Suche viele Kilometer zurück, manchmal genügt ein Mausklick: Über 50.000 Fotos befinden sich derzeit in der Datenbank der Baum-Maklerin. "Das sind zum Teil echte Sammlerstücke, die mehrere 10.000 Euro kosten. Aber diese Bäume sind auch viele Jahrzehnte alt. Wer so ein Exemplar kauft, kauft Zeit", erklärt Katharina von Ehren.
Die meisten Gehölze, die sie für ihre Kunden ausfindig macht, kommen aus einer der 2500 Baumschulen in Deutschland oder aus Betrieben in Belgien, den Niederlanden, Dänemark, Frankreich und Italien.
Auch private Schätze werden der Baum-Maklerin immer wieder angeboten. Doch Exemplare, die seit Jahrzehnten in einem Park oder Garten stehen, kann man nicht mehr verpflanzen. Sie haben bereits zu große Wurzeln ausgebildet.
Bäume unterwegs
Damit ein Baum unbeschadet auf Reisen gehen kann, muss er alle vier Jahre umgepflanzt worden sein. "Nur dann entwickeln sich diese kleinen, weißen Faserwurzeln, mit denen die Pflanze Wasser und Nährstoffe aufnehmen kann. Das nennt man auch verschulen, daher der Begriff Baumschule", erklärt Katharina von Ehren, selbst Spross einer der ältesten Baumschulen-Dynastien Deutschlands.
Grundsätzlich kann man jeden (verschulten) Baum verpflanzen, egal wie alt oder groß er ist – begrenzt sind lediglich die Transportmöglichkeiten. "Der Baum muss auf den Lkw passen. Das Limit sind also 14 Meter Länge, drei Meter Breite und vier Meter Höhe. Eine Baumkrone kann einen enormen Durchmesser haben, da sind vier Meter nicht viel, selbst man sie gut verschnürt", sagt von Ehren.
Obstgehölze sind gefragt
Der Trend geht zur Vielfältigkeit. Man kombiniert Pflanzen mit verschiedenen Farben, Formen und Blühmomenten. Obstgehölze gehören ebenfalls zu den Favoriten. "Immer öfter vermitteln wir ausgewachsene Apfel- und Birnenbäume", erzählt Hainbuchen-Fan Katharina von Ehren. "Auch malerisch gewachsene Bäume sind beliebt. Der Stamm ist etwas schief, so als hätte der Wind ihn in eine Richtung gebogen. Diese Exemplare sind Unikate – und daher sehr gefragt."
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