Blick für Details

Was passiert, wenn man einen falschen
Türgriff montiert hat?
Man wird ihn nicht gerne angreifen. Das Problem ist, dass viele Menschen keinen Wert auf diese Details legen. Die Auswahl der Möbel überlässt man ja auch nicht dem Zufall. Ich kann nicht nachvollziehen, warum dann nicht auf die Form und Funktion von Türgriffen geachtet wird.

Ein Türgriff macht die Identität eines Gebäudes aus. Er zählt zu den wichtigsten Bestandteilen eines jeden Bauprojekts und sollte schon bei der Planung berücksichtigt werden. Das Gesamtbild leidet, wenn die Beschläge nicht auf die Architektur abgestimmt sind.
Worauf muss man bei der Auswahl achten?
Je nach Gebäudefunktion gelten andere Parameter. Bei öffentlichen Einrichtungen darf die Form nicht zu kantig sein, sonst besteht zu große Verletzungsgefahr. Zudem ist es eine Frage der Oberflächen: Im öffentlichen Bereich muss das Material widerstandsfähiger sein, da es stärker beansprucht wird. Diese Kriterien sind auch im Einfamilienhaus entscheidend. Aber hier kann man sich mehr auf ästhetischeDetails konzentrieren.
Wofür ist der Griff, den Sie für Olivari entworfen haben, geeignet?
"Radial" kann in öffentlichen und privaten Häusern eingesetzt werden, er ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Es handelt sich um das Nachfolgemodell von "Total", das eine kantigere Form besitzt. Die Funktionsweise ist bei beiden Modellen gleich, "Radial" hat allerdings abgerundete Ecken.
Was zeichnet die beiden Modelle aus?
Das Revolutionäre ist, dass sie kein Verbindungsstück besitzen. Die Schnalle kann direkt an der Tür montiert werden. Während herkömmliche Beschläge ein Zwischenstück – sei es rund oder eckig – benötigen, ist hier die gesamte Technik in den Griff integriert. Das erlaubt eine klare, reduzierte Linienführung.

Unter anderem für den Outdoor-Möbelhersteller Roda, und für Flou. Außerdem präsentiere ich jedes Jahr eine umfassende Kollektion für Minotti, bestehend aus Sofas, Kommoden, Betten, Bänken und Stühlen. Für Poltrona Frau präsentiere ich heuer außerdem die Schreibtisch-Serie "Jobs".
Das ist ein enorm großer Output. Wie kann man dabei kreativ bleiben?
Auf den ersten Blick mag das viel erscheinen. Aber das meiste entsteht aus den jahrelangen Kooperationen, die ich mit den Firmen führe. Es ist nicht so, dass jedes Jahr eine komplett neue Kollektion entsteht. Viel mehr entwickeln wir bestehende Produktgruppen weiter und passen die Typologie den jeweilige Trends an.
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