Biennale 2018: Freiheit für die Architektur

Biennale 2018: Freiheit für die Architektur
Der Österreich-Beitrag für die Architekturbiennale ist ein Plädoyer für die Freiheit, Räume auch abseits von Zwängen zu denken.

Mit exakt 71 Teilnehmern wartet die größte internationale Architekturausstellung, die Biennale Architettura in Venedig, heuer auf. Eröffnet wurde die Schau am 26. Mai unter dem Motto „Freespace“, Freiraum. Die beiden Kuratorinnen Yvonne Farrell und Shelly McNamara aus Dublin versprechen einen optischen Blick auf den gebauten sowie den nicht-gebauten Raum.

Im Manifest, das sie als Programm ihrer Ausstellung vorgelegt haben, schreiben sie: „Freespace ermutigt dazu, neue Wege des Denkens zu gehen, neue Wege, die Welt zu sehen, neue Lösungen zu erfinden, wo Architektur für das Wohlergehen und die Würde von jedem einzelnen Bürger dieses fragilen Planeten sorgen kann.“

Biennale 2018: Freiheit für die Architektur

Kuratorin Verena Konrad

Die Architekturbiennale läuft bis 25. November und geht in den Arsenale und dem zentralen Pavillon in den Giardini über die Bühne. Zusätzlich gibt es zwei Specials mit Reflexionen zu wichtigen Gebäuden der Vergangenheit („Close Encounter“) und Erfahrungen aus der Architektur-Lehre („The Practice of Teaching“).

Unter den teilnehmenden Nationen gibt es auch wieder einige Debütanten: Antigua und Barbuda, Saudi Arabien, Guatemala, Libanon, die Mongolei und Pakistan sind mit eigenen Ausstellungen vertreten. Erstmals präsentiert auch der Heilige Stuhl einen Beitrag, der unter dem Titel „Vatican Chapels“ zehn Kapellen auf einem zehn Hektar großen Grundstück auf der Insel San Giorgio Maggiore

zeigt. Dafür gewann der Vatikan auch einige Star-Architekten wie Norman Foster. Das Programm des österreichischen Pavillons wurde heuer von Verena Konrad verantwortet. Die Leiterin des Vorarlberger Architektur Instituts stellte die Schau unter den Titel „Thoughts Form Matter“. Die Architekturbüros LAAC (Innsbruck) und Henke Schreieck (Wien) sowie das Designbüro Sagmeister & Walsh (New York) schaffen eine konzeptuell und vielschichtige Rauminstallation, in der Innen und Außen, Vertikal und Horizontal sowie der historische Pavillon und zeitgenössische Architektur- und Designsprache aufeinander treffen.

Der Österreich-Beitrag versteht sich dabei als Plädoyer für die Kraft von Architektur als intellektuelle Auseinandersetzung mit der Welt und für die Freiheit, Räume auch abseits von funktionaler und ökonomischer Zwänge zu denken. Verena Konrad betont: „Hier können wir daran erinnern: Bauen und umso mehr Architektur ist eine zivilgesellschaftliche Leistung. Menschlichkeit und gesellschaftliche Verantwortung sind zentral.“ www.labiennale.org

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