10 Schritte zum grünen Paradies

Auch wenn Temperaturen unter dem Nullpunkt noch ein Risiko darstellen, kann man ab März im Garten wieder richtig loslegen.
Verführerische Sonnenstrahlen und erste Triebe, die aus der Erde ragen – auch wenn Temperaturen unter dem Nullpunkt noch ein Risiko darstellen, kann man ab März im Garten wieder richtig loslegen.

6. Welche Arbeiten kann ich jetzt sonst noch erledigen?

10 Schritte zum grünen Paradies
ARCHIV - ILLUSTRATION - Eine Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus), auch Nacktschnecke genannt, kriecht am 05.07.2009) über Zwiebellauch in einem Garten in Frankfurt (Oder). Sie sind nicht gerade für ihr Tempo berühmt, dennoch treten auch in diesem Jahr wieder bis zu 200 Rennschnecken im ostenglischen Congham zur Weltmeisterschaft an. Zunächst gibt es mehrere Ausscheidungsrunden, im großen Finale wird schließlich die Sieger-Rennschnecke ermittelt. Diese darf sich über einen Silberpokal voller Salatblätter freuen. Foto: Patrick Pleul (zu dpa 0347 vom 15.07.2009) +++(c) dpa - Bildfunk+++

Sollten die Wege neben und zwischen den Beeten nicht eingefasst sein, kann man sie fest treten und mit Rindenmulch oder Kies abdecken. Jetzt ist auch ein guter Zeitpunkt, um die Kanten neu abzustechen. „So hält man das Gras davon ab, ins Beet hinein zu wuchern“, sagt Heistinger. Eine an Pflöcken gespannte Schnur oder ein ausgelegter Schlauch helfen, um saubere Ränder zu erhalten. Auch gegen Schnecken kann man sich bereits wappnen. Wegen des milden Winters, warnt Heistinger, müsse man nämlich damit rechnen, dass sie heuer zahlreich erscheinen werden. „Wer Hühner hat, lässt sie jetzt in den Garten – oder borgt sich welche aus, damit sie die Gelege aufpicken.“ Auch Verstecke wie Bretter und Ritzen sollten regelmäßig abgesucht werden. Sophie Jäger-Katzmann erklärt, wie man die Schneckeneier aufspürt: „Die Kügelchen sind durchsichtig bis weiß und kommen in kleinen Häufchen oder Ansammlungen vor. Wenn die Erde vor Frost umgestochen wird können die Eier abfrieren. An der Sonne trocknen sie aus.“Auch an Obstgehölzen kann man Hand anlegen. Die beste Pflanzzeit ist zwar im Herbst, „Bäume und Beerensträucher können aber bis ins Frühjahr gepflanzt werden“, sagt Jäger-Katzmann. Baumscheiben können mit Kompost gedüngt und gemulcht werden. Kälteempfindliche Sorten wie der Pfirsich sollte erst im Frühling zu Beginn der Blüte geschnitten werden.

7. Welche Gemüse und Kräuter können als erstes ins Beet?

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Auch die kleinste Gärtnerei ist von der DSVGO betroffen.

Sobald fest steht, welche Gemüsekulturen künftig auf dem Speiseplan stehen sollen, kann man sich an die Arbeit im Beet wagen. Wer Setzlinge vorgezogen hat, sollte sie abhärten, bevor sie ins Freie gesetzt werden. Einige Sorten können ab März direkt ins Beet gesät werden. Jäger-Katzmann: „Dazu zählen Spinat, Puffbohnen, Kopf- und Pflücksalate, Kohl und Rucola.“ Orientierung, welche Sorte robust genug ist, erhält man auf der Verpackung: „Dort sind die Aussaatzeitpunkte für das Freiland angegeben.“ Auch Pfefferminze-, Zitronenmelisse- und Schnittlauchpflanzen dürfen jetzt schon gesetzt werden. Die Expertin der umweltberatung gibt aber zu bedenken, dass Minze und Melisse Wurzelausläufer produzieren und überall im Garten aufkommen können. Wenn man das nicht möchte, hilft eine Wurzelsperre oder diese im Topf einzusetzen. Sehr unkompliziert wachsen hingegen viele schmackhafte Blattgemüse: Heistinger empfiehlt Asia-Salate, die man direkt säen oder pflanzen kann. „Auch die großblättrige Kresse ist für viele eine Entdeckung. Unkompliziert wächst auch Tomatillo – ein mit den Paradeisern verwandtes Nachtschattengewächs, das man zum Beispiel einfach in der Pfanne andünstet.“

8. Welche Sorten vertragen sich?

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Manche mögen sich gar nicht, andere begünstigen sich. Jäger-Katzmann gibt Entwarnung: „In Mischkulturen werden verschiedene Pflanzen nebeneinander gesetzt. Aber die meisten Gewächse vertragen sich. Erdbeeren und Knoblauch sind gute Nachbarn, da die weiße Knolle Pilze fern hält und die Beeren dadurch sogar einen besseren Geschmack bekommen sollen. Gurken und Dille passen nicht nur auf dem Teller gut zusammen, sondern auch im Beet.“ Auch Paradeiser und Petersilie wachsen gerne nebeneinander. Vermeiden sollte man die Kombination mehrerer Nachtschattengewächse wie Tomaten und Erdäpfel. „Auch Erbsen und Bohnen wachsen besser getrennt“, sagt Jäger-Katzmann.Manche Pflanzen können auch Schädlinge bekämpfen: Salatpflanzen sollen etwa verhindern, dass Erdflöhe junge Kohlpflanzen und Radieschen malträtieren. Majoran scheint wiederum Ameisen zu vertreiben.

9. Was kann ich gut in Töpfen und Kübeln auf dem Balkon pflanzen?

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Beerenpflanzen auf dem Balkon

Städter müssen auf Gemüse aus dem Eigenanbau längst nicht mehr verzichten. Von Kräutern wie Rosmarin, Thymian oder Lavendel über Gemüse bis hin zu speziellen Sorten von Obstbäumen und -sträuchern ist vieles möglich. „Wind und Sonne machen Fensterkisterl und Töpfe zu Extremstandorten“, sagt Jäger-Katzmann. Das mögen nicht alle Pflanzen. „Je größer das Gefäß, umso besser. Es ist auf gute Wasserversorgung zu achten, aber auch darauf, dass es gut abrinnen kann.“ Gemüse, das in die Höhe wächst, kann außerdem vor fremden Blicken schützen. Jäger-Katzmann: „Kletterpflanzen wie Gurken, Kiwi oder Stangenbohnen können mit einer Rankhilfe als Sichtschutz eingesetzt werden.“Unangefochtene Lieblinge auf dem Balkon sind Erdbeeren und Tomaten. Letztere brauchen ausreichend Platz, sagt Heistinger: „Minimum sind 25 Liter, besser wären 30-40 Liter Fassungsvermögen.“ Für Topfgärtner empfiehlt Heistinger den Malabarspinat: „Der wunderschöne und nach Mais schmeckende Spinat ist ein rankendes Gemüse. Auch bei Basilikum rate ich in den meisten Lagen für den Topf, weil es hier besser vor Schnecken geschützt ist. Perilla ist ein anderes feines, nach Kreuzkümmel schmeckendes Blattgewürz, das man ähnlich wie Basilikum verwenden kann.“

10. Stichwort Gießen: In Massen oder in Maßen?

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Pouring from watering can on grass water

Gießen gehört zur täglichen Gartenroutine – auch im Frühjahr. Die traurige Wahrheit lautet aber: Zuviel vom kühlen Nass ist der Pflanze Untergang. Man muss also Fingerspitzengefühl beweisen – oder wie Jäger-Katzmann sagt: „Beim Gießen gilt soviel wie nötig und so wenig wie möglich.“ Den richtigen Zeitpunkt dafür kann man einfach erfühlen. Dazu drückt man mit dem Finger in die Erde und testet, wie feucht sie ist. Mit der Zeit entwickelt man dafür ein gutes Gespür.Junge Triebe sind grundsätzlich etwas durstiger als ältere. „Frisch ausgesäte Samen und Keimlinge wollen feucht gehalten werden und auch neu gesetzte Jungpflanzen sollen nicht austrocknen. Später muss aber weniger gegossen werden“, fasst Jäger-Katzmann zusammen. Ist das Wurzelwerk einmal voll entwickelt, kann die Pflanze Wasservorräte aus dem Boden nutzen. Unbedingt zu vermeiden ist Staunässe. Jäger-Katzmann : „Achten Sie auf einen guten Abfluss. Das ist vor allem bei Regen wichtig, wenn die Gefäße überflutet werden. Am besten ist eine Drainageschicht aus Kies, Steinen oder Tonscherben zu unterst in Kisterl und Töpfen.“Die pralle Mittagssonne ist tabu, besser gießt man am frühen Morgen. Wässert man spätabends, begünstigt die Feuchte Schneckenbefall und das Ausbreiten von Pilzkrankheiten. Allerdings, lenkt Heistinger ein, kann man die Sache auch etwas entspannter angehen: „Wichtig ist, dass man auf Extremstandorten wie dem Balkon nur lufttemperiertes Wasser verwendet (Kanne einige Stunden stehen lassen) und immer nur die Erde, nicht aber die Pflanzen nässt. Dann kann man auch mittags oder abends gießen.“

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