"Zucker macht Kinder nicht hyperaktiv"

Eine Hand verweigert einen Löffel voller Zucker vor rotem Hintergrund.
Psychologe weist Einfluss von zuckerhältigen Speisen auf Aktivitätsausmaß zurück.

Immer wieder wurde in den vergangenen Jahren auch eine sehr zuckerreiche Ernährung als eine Ursache - oder zumindest als ein Verstärker - für Hyperaktivität ins Spiel gebracht. Doch jetzt weist ein britischer Psychologe derartige Zusammenhänge zurück: "Zucker macht Kinder nicht verstärkt hyperaktiv", sagte David Benton, Professor für Psychologie an der Universität Swansea, Wales, auf dem Cheltenham Science Festival, berichtet www.telegraph.co.uk.

" Zucker erhöht nicht die Aktivität von Kindern", ist Benton überzeugt. Das Problem sei vielmehr die Erwartungshaltung der Eltern, die nur das sehen würden, was sie sehen wollen. Auf Geburtstagsfesten laufen Kinder einfach wild herum und steigern sich in eine gewisse Hektik. Dass es auf diesen Festen auch Kuchen und Süßigkeiten gebe, sei einfach ein zufälliger Zusammenhang, aber keine Ursache für die erhöhte Aktivität der Kinder. "Kinder wisssen, dass sie sich bei solchen Anlässen austoben können. Man muss das eine vom anderen unterscheiden."

"Zucker macht nicht aktiver"

Er habe für Studien vielen hundert Menschen Zucker essen lassen: "Ich bin mir ganz sicher, dass dieser die Menschen sich nicht aktiver fühlen lässt."

Im Gegenteil: Studien hätten vielmehr gezeigt, dass Kinder, die in der Schule zuckerhältige Getränke bekommen, bei Tests besser abschneiden würden. "Das heißt nicht, dass jetzt alle Kinder Zuckerhältiges trinken sollen", betont Benton. "Aber Kinder unterscheiden sich von Erwachsenen. Ihr Gehirn nimmt einen größeren Prozentsatz in bezug auf den gesamten Körper ein als dies bei Erwachsenen der Fall ist." Und ihr Gehirn benötige zwei Mal so viel Energie wie das eines Erwachsenen: "Es ist einfach wichtig, dass Kinder kontinuierlich mit Energie versorgt werden."

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