Ultraschalluntersuchung: Vierlingsschwangerschaften sind in jedem Alter mit erheblichen Risiken und Gefahren für Mutter und Kinder verbunden.

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Ärzte-Kritik

Zehn Argumente gegen Vierlinge mit 65

Die wichtigsten Punkte, die von Medizinern aufgeführt werden.

04/15/2015, 12:11 PM

Nicht nur Mediziner - auch Gesundheitspolitiker kritisieren jetzt die 65-jährige werdende Vierlingsmutter Annegret R. aus Berlin. "Ich halte das für einen sehr bedenklichen Fall. Eine solche Schwangverschaft kann und darf niemandem ein Vorbild sein", sagte SPD-Experte Karl Lauterbach Spiegel Online. Hier die zehn wichtigsten Argumente, die von Kritikern - wie dem Berufsverband der Frauenärzte (BVF) - genannt werden.

Argument eins Über die Plazenta müssen nicht ein Kind versorgt werden, sondern vier. Das kann für jedes einzelne der Kinder bedeuten, das es nur knapp mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt wird. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass wegen der Mangelversorgung einer oder mehrere der Mehrlinge in der Gebärmutter sterben.

Argument zwei Es ist ausgeschlossen, dass Vierlinge reif geboren werden. Vierlingsschwangerschaften werden im Durchschnitt bereits nach 31 Schwangerschaftswochen beendet. Frühgeborene benötigen nach der Entlassung aus dem Krankenhaus eine intensive Pflege und Fürsorge. Bei Vierlingen bedeutet das für die Mutter und die ganze Familie eine erhebliche körperliche und psychische Belastung.

Argument drei Frühgeborene müssen für mehrere Wochen im Spital bleiben. Sie haben ein erhöhtes Risiko für Hirnblutungen, für Lähmungen, Seh- und Hörstörungen. Aber auch ihr Risiko für Herzkreislaufkrankheiten, Bluthochdruck und das metabolische Syndrom (Vorstufe von Diabetes) ist erhöht. Der Grund dafür ist die sogenannte "fetale Programmierung" durch die Mangelernährung.

Argument vier Die Vierlinge werden höchstwahrscheinlich eine verzögerte Entwicklung durch die gesamte Kindheit haben und sind auf Dauer auch krankheitsanfälliger als reif geborene Einlinge.

Argument fünf Die Plazenta produziert Hormone, die die Schwangerschaft aufrecht erhalten, die aber auch das Risiko für Thrombosen erhöhen. Da bei Vierlingen erheblich mehr Schwangerschaftshormon produziert wird als bei Einlingen, steigt auch das bei einer alten Frau schon hohe Thromboserisiko.

Argument sechs Auch das Risiko für Bluthochdruck und Schwangerschaftsdiabetes ist bei Mehrlingsschwangerschaften - ganz unabhängig vom Alter - erhöht.

Argument sieben Durch die Vierlinge wird die Gebärmutter viel stärker gedehnt als durch Einlinge oder Zwillinge. Deshalb droht die Gefahr der Überdehnung der Gebärmutter - die Folge können schwere Blutungen nach der Lösung der Plazenta sein.

Argument acht Damit die Gebärmutter einer 65-jährigen Frau auf die Schwangerschaft vorbereitet wird, müssen vor Schwangerschaftsbeginn und zu Beginn der Schwangerschaft über mehrere Wochen hohe Hormondosen verabreicht werden. Diese Hormone können deutliche Nebenwirkungen haben, trotzdem lässt sich nicht immer sicherstellen, dass die Schwangerschaft erhalten werden kann.

Argument neun Ganz generell ist der Körper einer 65-jährigen Frau nicht darauf ausgerichtet, eine Schwangerschaft auszutragen - schon gar nicht von Vierlingen.

Argument zehn Die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder ihre Mutter noch nach ihrem 20. Lebensjahr haben, ist gering.

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