Eine App gegen Zecken

Zeckenstiche sind nicht nur unangenehm. Die Parasiten übertragen auch Borreliose sowie Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), eine Viruserkrankung, die zur Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute und des Zentralnervensystems führt. Gegen FSME gibt es derzeit keine Therapie, nur eine Impfung kann schützen. Forscher des Instituts für Technologie in Karlsruhe arbeiten jetzt an einem zuverlässigen System, das künftig vor Zecken warnen soll, um Stiche zu vermeiden.
In einem ersten Schritt wollen die beiden Parasitologen einen Atlas für den Raum Baden-Württemberg erstellen. Das Gebiet zählt zu jenen in Deutschland, in denen die Blutsauger am meisten verbreitet sind. Der Atlas soll sichtbar machen, wo Zecken lauern und welche Krankheitserreger sie übertragen.
Das Projekt mit dem Arbeitstitel „ZUP“ (Zecken, Umwelt, Pathogene) soll als Basis für Impfempfehlungen und Zeckenwarnungen dienen. Langfristig soll es im Internet sowie als App am Smartphone verfügbar sein.
Um die Daten zu gewinnen, streichen die Forscher mit hellen Baumwolltüchern über den Boden von Wäldern und Wiesen. Zecken bleiben am Tuch hängen und werden dann im Labor untersucht. Insgesamt werden 100 Quadratmeter „abgesucht“.
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