Wie die Pummerin in den Steffl heimkehrte und was das mit vergessenen Frauen zu tun hat
„Was Österreicherinnen alles können“ – so titelte der Wiener Kurier 1950 und berichtete, dass „die Wiener Spenglermeisterin Angela Stadtherr von sich reden machte, als bekannt wurde, daß sie den ehrenvollen Auftrag erhalten hatte, für das wieder erstandene Dach des Stephansdomes einen großen Wetterhahn anzufertigen“. Im August wurde der „Riesenvogel“, der mehrere hundert Kilogramm wiegt, in 70 Metern Höhe montiert, wo er übrigens noch heute sitzt.
Die von Angela Stadtherr überwachte Montage am Dom-Dach war ein Medienspektakel – vor allem wegen ihrer Rolle als einziger Frau in einem sonst rein männerdominierten Beruf. Und auch ein weiblicher Dachdeckerlehrling in schwindelnden Höhen des steilen Dachstuhls machte damals Schlagzeilen.
Rückblick
Seit am 12. April 1945 der Dachstuhl des Steffl Feuer gefangen hatte, das Gewölbe einstürzte, die Pummerin zu Boden raste und zerbarst, bemühten sich Frauen um den Wiederaufbau.
Überspitzt könne man durchaus sagen, dass das, was von Männern zerstört worden war, nun von Frauen wieder aufgebaut wurde, meint Heidemarie Uhl. Die Historikerin an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) hat mit ihrer Kollegin Anna Stuhlpfarrer die Geschichte des Wiederaufbaues rund um Stephansdom und Pummerin aufgearbeitet. Dabei sind die beiden auf Frauen gestoßen, ohne die der Steffl heute möglicherweise nicht so dastehen würde.
Welche Frauen das waren, lesen Sie hier:
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