Warum die Herkunft nicht vor Corona schützt
Die Effektivität des Abwehrsystems von Menschen unterschiedlichster Herkunft gegen verschiedene Viren ist überraschend ähnlich. Das fanden Forschende anhand von Genanalysen heraus, wie die Uni Genf mitteilte.
Sogenannte Leukozyten-Antigen-Gene (HLA-Gene) spielen eine entscheidende Rolle bei der Immunabwehr: Sie codieren für bestimmte Moleküle, die mit dafür verantwortlich sind, dass das Immunsystem Eindringlinge bemerkt. Es gibt eine ganze Reihe dieser Gene und zahlreiche Varianten, so dass Menschen möglichst flexibel Krankheitserreger wie Viren, Bakterien oder Parasiten erkennen und abwehren können.
In der im Fachmagazin Molecular Biology and Evolution erschienenen Studie identifizierte das Forscherteam der Universitäten Genf und Cambridge beispielsweise 3.000 verschiedene Varianten von HLA-Molekülen, die auf ganz unterschiedliche Viren reagieren können. Die Autoren untersuchten daraufhin anhand von bestehenden Datenbanken die Variabilität der HLA-Moleküle in 123 Populationen weltweit.
Ureinwohner Australiens
Bekannt war bereits, dass Bewohner aus manche Regionen der Welt - etwa die Ureinwohner Australiens - aufgrund einer schwächeren genetischen Durchmischung eine begrenzte Anzahl von HLA-Varianten aufweisen. Aber sind diese Menschen auch weniger gut gegen bestimmte Viren geschützt?
Wohl eher nicht, wie die Forschenden herausfanden. Sie erkannten, dass selbst Gesellschaften mit geringer genetischer Variabilität Moleküle besitzen, um Viren aus sehr unterschiedlichen Familien abzuwehren. Das gebe ihnen einen Immunschutz, der demjenigen anderer Bevölkerungsgruppen entspreche, so die Forschenden.
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