Weltweite Bodenverschmutzung macht krank

In Schwellenländer wie Senegal ist es mit dem Umweltschutz nicht weit her.
Industrie, Bergbau, Abfallentsorgung, Landwirtschaft, Förderung fossiler Stoffe und Emissionen durch den Verkehr: Die Vereinten Nationen UNO kennen die Ursachen für die weltweite Bodenverschmutzung. Jetzt weisen sie in einem Bericht darauf hin, dass das vielleicht unterschätzte Problem auch Auswirkungen auf die Lebensmittel hat.
Unischtbar für das Auge, schlecht für die Gesundheit
Die UNO warnt vor einer weiteren Verschmutzung der Böden und der Gefahren dadurch für die Menschen. Bodenverschmutzung sei vielleicht unsichtbar für das menschliche Auge, aber sie schade den Lebensmitteln, dem Wasser und der Luft, erklärte die Direktorin des UN-Umweltprogramms UNEP, Inger Andersen, in einem aktuellen Bericht. Schon lange seien durch den Menschen Tausende künstliche chemische Verbindungen und Stoffe, die giftig sein können, in die Umwelt gelangt, hieß es in dem zusammen mit der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft FAO erstellten Report.
Lange Liste an gefährlichen Stoffen
Zu den hauptsächlichen Verursachern der Bodenverschmutzung gehören demnach die Industrie, Bergbau, Abfallentsorgung, Landwirtschaft, Förderung fossiler Stoffe und Emissionen durch den Verkehr. Die UN machen jedoch darauf aufmerksam, dass es keine belastbaren Daten im Hinblick auf die tatsächlichen Emissionen dieser Bereiche gibt.
Pestizide, Weichmacher, Dioxine, Plastik und synthetische Polymere: Die Liste an bodenverschmutzenden Stoffen ist groß und viele davon können lange in der Natur überdauern. Dem Bericht zufolge können sie Nahrung verunreinigen und deshalb eine Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen.
Risiko für Kinder, Föten und Schwangere
Die Verschmutzung gefährdet laut den UN besonders Kinder, Föten und Schwangere. Mit Blick auf soziale Schichten sind eher arme Menschen betroffen. Global wirkt sich die Verschmutzung in Entwicklungs- und Schwellenländern deutlicher aus, da viele Länder dieser Kategorien keinen Zugang etwa zu sauberen Technologien haben.
Umweltverschmutzung nimmt weiter zu
Seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts habe sich die jährliche Produktion von Industriechemikalien weltweit verdoppelt und liege geschätzt bei 2,3 Milliarden Tonnen. Bis 2030 rechnen die Experten mit einem weiteren Anstieg um 85 Prozent. Auch die Umwelt- und Bodenverschmutzung dürfte deshalb steigen, außer es komme zu einem Umdenken bei Produktion und Verbrauch beziehungsweise in der Politik.
Wissenslücken zum Thema schließen, Maßnahmen ergreigen
Trotz jahrelanger Forschung gibt es laut des Reports noch viele Wissenslücken beim Thema Bodenverschmutzung. Die UN fordern deshalb mehr Untersuchungen und Daten zu dem Problem. Von der Politik verlangen die Organisationen unter anderem mehr Einsatz für etwa Nachhaltigkeit. Mit Kampagnen sollten die Menschen weltweit stärker auf das Problem Bodenverschmutzung aufmerksam gemacht werden.
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