Nachgefragt beim Seismologen Wolfgang Lenhardt von der ZAMG
KURIER: Vulkane am Meeresboden sind die häufigsten der Welt. Jeder Inselvulkan hat submarin begonnen. Ihre Zahl dürfte gigantisch sein. Gibt es sie auch in unserer Nähe?
Lenhardt: Es gibt solche Vulkane auch im Mittelmeer. Vor Neapel wird seit 10 Jahren der Marsili, ein Vulkan, der sich gerade im Meer aufbaut, genau beobachtet. Derzeit liegt er 4.000 Meter unter der Oberfläche. Ein Riesenberg, wenn der explodiert, haben wir einen Tsunami, der extrem hoch sein und die Küsten bis nach Frankreich betreffen wird.
Hat es auch schon früher Ähnliches wie jetzt in Tonga gegeben?
In Indonesien ist 1883 der Krakatau in die Luft geflogen – ebenfalls ein Vulkan, der unter Wasser lag. Es gab eine Riesenwelle, die sich um den Erdball ausbreitete. Sie wurde sogar in Potsdam gemessen.
Bis wann wird sich die Natur erholt haben?
Bis da wieder etwas wächst, dauert es Jahrzehnte. Wobei es ohne diesen Vulkanismus viele Inseln gar nicht geben würde: Ganz Japan, Indonesien, Island und die Karibik ebenfalls.
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