Tongas explodierter Vulkan: Großer Bums mit Fortsetzungspotenzial
Es ist ja nicht so, dass die Tongaer nicht vorgewarnt gewesen wären: Im Weltrisikobericht belegt Tonga Rang 3 der Länder mit dem höchsten Risiko, dass ein extremes Naturereignis zu einer Katastrophe wird. 2010 ein Erdbeben der Stärke 6,3. 2011 ein 287 km/h-Zyklon. Und jetzt die Explosion eines submarinen Vulkans.
Inzwischen gibt es immerhin erste Lageberichte aus dem einstigen Inselparadies: Luft- und Satellitenbilder zeigen ascheüberzogene Eilande und massive Schäden – wohl einem bis zu fünfzehn Meter hohen Tsunami geschuldet.
Tonga dürfte seit 3.000 v. Chr. besiedelt sein. Erste Kontakte mit holländischen Entdeckern gab es im Jahr 1616. Gut 150 Jahre später besuchte auch James Cook die Inseln mehrmals. Erste Missionare folgten um 1800.
1845 vereinte König Siaosi Taufa’ahau Tupou alle Inseln Tongas zu einem Königreich. Bald streckte das Deutsche Reich seine Finger nach Tonga aus, musste aber 1899 verzichten. Die Inseln wurden britisches Protektorat. Erst 1970 wurde man wieder unabhängig. Heute leben 104.000 Menschen in der ältesten polynesischen Monarchie.
Wobei: Der Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai stand unter wissenschaftlicher Beobachtung – nicht zuletzt, weil dort nach Ausbrüchen vor acht Jahren eine neue Insel entstanden war, die bis zu 120 Meter aus dem Meer ragte. Jetzt ist das Neo-Eiland wieder verschwunden.
Eine Insel, die nur ein winziger Teil eines gigantischen, unsichtbaren Massivs war – mit einem Vulkan, der sich etwa zwei Kilometer hoch vom Ozeanboden erhebt. An seiner Basis hat er einen Durchmesser von etwa 20 Kilometern. Fünf bis acht Kilometer unter dem Meeresgrund verborgen, liegt das riesige, explosive Magma-Reservoir.
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