Tiercoach: Dürfen Hunde Katzenfutter fressen?

Katzenfutter enthält viel Protein, das ist für Allesfresser schädlich.
Leser fragen, KURIER-Tiercoach Katharina Reitl, Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn, antwortet.

Warum schmeckt dem Hund das Katzenfutter? Wieso erbricht der Kater mehrmals pro Woche? Leser fragen, KURIER-Tiercoach Katharina Reitl, Zoodoc in der Ordination Tiergarten Schönbrunn, antwortet:

Unsere Hündin, 12, wird seit dem Welpenalter ausschließlich mit Trockenfutter ernährt. Vor einiger Zeit hat sie das Nassfutter unserer Katze entdeckt. Jetzt bekommt sie gelegentlich eine kleine Portion davon. Ist das schädlich?

Üblicherweise schmeckt Hunden Katzenfutter deutlich besser als Hundefutter, da Katzenfutter fast nur aus Fleisch besteht. Ab und zu ein wenig Katzenfutter schadet nicht und kann z.B. beim Hundetraining als besonderer Leckerbissen verwendet werden. Auch bei alten oder kranken, schlecht fressenden Hunden kann durch Beigabe der Menge eines kleinen Kaffeelöffels das normale Hundefutter „geschmacksintensiver“ gemacht werden, um die Futteraufnahme zu verbessern. Katzenfutter sollte jedoch nicht in größeren Mengen zur täglichen Ration gehören, da der Proteingehalt sehr hoch ist und die Hundeniere auf Dauer belastet wird.

Unser Kater, 13, hat in letzter Zeit öfters erbrochen, manchmal Futter, manchmal Schleim. Es ist anders als das „normale“ Erbrechen nach dem Konsum vom Katzengras. Er hat sich in seinem Wesen aber nicht verändert und frisst auch weiterhin normal. Woran könnte das Erbrechen liegen?

Häufiges Erbrechen ist nicht normal. Es kann sehr viele Ursachen haben. Allein vom Zeitpunkt der Futteraufnahme und dem Erbrechen bzw. dem Aussehen des Erbrochenen kann man keine eindeutige Diagnose stellen. Es kann eine harmlose Magenentzündung, aber auch eine Bauchspeicheldrüsenentzündung vorliegen. Weiters kommt es relativ häufig zu einer Haarballenbildung im Dünndarm, die im schlimmsten Fall zu einem Darmverschluss führen kann. Eine weitere häufige Ursache für Erbrechen ist eine Nierenschwäche oder eine Tumorerkrankung. Dass Ihr Kater ein normales Verhalten zeigt und normal frisst, ist prinzipiell ein gutes Zeichen und macht derzeit eine bedrohliche Erkrankung unwahrscheinlicher. Leider kann sich aus einer unkomplizierten Erkrankung eine chronische oder verkomplizierte Erkrankung entwickeln. Natürlich können Sie den Magen mit kleineren Portionen und Schonkost entlasten und eine Paste zur Haarballenvorsorge zufüttern, solange er frisst und guter Dinge ist. Hält das Erbrechen noch eine Woche an, empfehle ich, Ihren Kater einem Tierarzt vorzustellen.

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