Auf der Suche nach den Dirndln der Zukunft

Auf der Suche nach den Dirndln der Zukunft
Der Kornelkirschen-Ertrag ist vielerorts ausgeblieben. Jetzt suchen Forscher jene Dirndl-Pflanzen, die trotz Klimawandels Ertrag bringen.

Zuerst staunte Margit Laimer noch, als die Kornelkirschen-Bauern verkündeten: "Unsere Dirndln sind alle einzigartig!" Sie wussten von jedem Baum eine Geschichte zu erzählen – der eine wächst besonders gut und bildet schöne Früchte, die regelrecht süß sind; der andere macht Probleme und trägt immer schwarze Früchte; einer blüht zwar jedes Jahr toll, hat dann aber keine einzige Frucht.

Später dann machte sich bei der Pflanzenbiotechnologin Verwunderung breit – ihre genetischen Analysen gaben den Bauern recht: Keine zwei Dirndl sind genetisch gleich. Dass weiß Laimer von der Plant Biotechnology Unit der BOKU (Universität für Bodenkultur Wien), weil sie innerhalb von drei Jahren die genetische Vielfalt von 425 Kornelkirschen-Pflanzen im Pielachtal ausgewertet und deren gesundheitsrelevanten Inhaltsstoffe analysiert hat.

Dirndl-Stammbaum

Wobei: "Wir haben die ganze Region hergenommen – 25 Standorte im Pielachtal, neun im Traisental und fünf im Gölsental", erzählt sie. Bei mehrere Exkursionen zu unterschiedlichen Jahreszeiten wurden Blütenknospen, Früchte und kleine Zweige mit Blattknospen gesammelt. Laimer: "Daraus wurde die DNA extrahiert und ein Stammbaum gemacht."

Die Forschung ist nicht Selbstzweck: "In den Jahren 2017 bis 2019 ist der Ertrag völlig ausgeblieben. Leute, die früher Tausende von Kilogramm geerntet haben, sagten zu mir ,Frau Laimer, ich kann heuer nicht einmal für die Familie einen Saft machen.’" Die bisher als trockentolerant bekannte Kornelkirsche hat plötzlich keinen verwertbaren Ertrag mehr geliefert.

Was die Wissenschafterin dagegen tun will, erfahren Sie in dieser Geschichte.

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