Es muss nicht immer Stonehenge sein

Der Königsberg in Tieschen, seit Anfang Juli Forschungsgelände
Warum Archäologen neuerdings ausgerechnet im hintersten Winkel der Steiermark graben? Weil dort eine riesige befestigte Bronzezeitsiedlung liegt.

Die Jüngste des Chefs ist mit ihrem Teddybären angerückt. Jetzt thront er majestätisch auf einem Hügel, der entstanden ist, weil die Archäologen massenhaft Erde abgetragen haben. Hier, auf dem höchsten Punkt des oststeirischen Königsberg, vermuten sie Spektakuläres.

Es muss nicht immer Stonehenge sein

Alle helfen mit: Freiwillige, Kinder - und ein Teddy

Wolfgang Neubauer, Chefausgräber vom Ludwig Boltzmann Institut für Virtuelle Archäologie, schnappt sich ein foliertes Blatt, auf dem Hightech-Messungen in ein Bild umgewandelt wurden und so uralte Siedlungsspuren sichtbar werden: „Hier sieht man den Wall, der sich um den ganzen Berg zieht. Innen gab es eine weitere, kleinere Wallanlage, die den Dorfkern umschloss “, erklärt er. „Der Wall dürfte bis zu neun Meter hoch, die Siedlung etwa 15 Hektar groß gewesen sein.“ Beim Alter des Walls legt er sich auf 1000 bis 850 v. Chr. fest. „Mit einer derartig riesigen, befestigten Siedlung stellt sich die Frage: Was haben die da gemacht?“

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