Corona-Krise: Stillstand hat kaum Auswirkungen auf das Klima
Fabriken sind geschlossen, Autos bleiben in der Garage und Flugzeuge am Boden: Die Corona-Krise sorgt weltweit für einen geringeren Ausstoß an schädlichen Treibhausgasen - einen langfristigen Effekt auf das Klima hat der von der Pandemie ausgelöste Stillstand nach Einschätzung der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) aber wohl nicht.
Kein Grund für allzu große Zuversicht
Die Pandemie habe "wahrscheinlich nur sehr geringe Auswirkungen" auf das Klima, sagte der WMO-Experte Lars Peter Riishojgaard am Mittwoch bei einer virtuellen Pressekonferenz. Es sei abzusehen, dass der CO2-Ausstoß wieder ansteige, sobald die Pandemie überstanden sei und die Weltwirtschaft wieder anlaufe.
Auch die verbesserte Luftqualität in Millionenstädten wie Neu Delhi ist für Riishojgaard kein Grund für allzu große Zuversicht. Dass derzeit deutlich weniger Autos und Flugzeuge schädliche Treibhausgase ausstoßen, sei auf den erzwungenen Stillstand während der Pandemie zurückzuführen. Dieser Effekt sei vermutlich nur von begrenzter Dauer.
Der WMO-Experte äußerte Zweifel daran, ob die Pandemie zu einem Umdenken in Sachen Klimaschutz führen kann. Einige Menschen oder Regierungen könnten die derzeitige Krise zum Anlass nehmen, ihr Verhalten zu überdenken, sagte Riishojgaard. Die chinesische Regierung habe bereits vor den Olympischen Spielen 2008 einen Großteil der Industrieproduktion heruntergefahren und gezeigt, dass die Luftverschmutzung auf diese Weise verringert werden kann. "Wir dürfen uns aber nicht zu früh freuen", sagte Riishojgaard mit Blick auf die derzeitige Lage.
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