Wirbelsäulenarzt prophezeit: Smartphone-Nacken kommt

Kenneth Hansraj ist davon überzeugt, dass wir am besten Weg zum Smartphone-Nacken sind. Und weil er Wirbelsäulenchirurg in New York ist, sollte man seine Warnung, dass der Blick aufs Smartphone die Anatomie verändern könnte, nicht als absurd abtun. Seine aktuelle Studie zeigt, wie sehr sich die 700 bis zu 1400 Stunden, die der durchschnittliche Nutzer im Jahr auf sein Smartphone glotzt, auf die Halswirbelsäule auswirken (siehe Grafik).
Auf Dauer gestalte sich der Homo oeconomicus smartphoniensis also um: Weil die Bänder im Halsbereich den immer schwerer nach unten ziehenden Kopf halten müssen, werden die Knochen der Wirbelsäule mitwachsen.
Ein Vorbild gibt es in der Natur bereits – das Bison. Der Wirbelfortsatz (Widerrist genannt), der den mächtigen Kopf hält, kann 50 cm lang werden. Für alle, die jetzt sagen: "Alles Blödsinn, schließlich hat man früher auch gelesen und den Kopf geneigt – nur eben Richtung Zeitung und Bücher" – sei gesagt: Aber sicher nicht 1400 Stunden pro Jahr.
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Sei es in der Schule, am Heimweg oder im Kino: Das Smartphone ist stets ein treuer Begleiter der Jugend. Auch ich besitze ein Smartphone, das ich täglich für viele Dinge verwende. Allerdings sehe ich häufig schon kleine Kinder mit einem Handy in der Hand. Da stellt sich die Frage: Ist das wirklich nötig?
Möglicherweise gefährden Smartphones die Gesundheit und das Verhalten vieler Jugendlicher. Sei es das übermäßige Interesse an Facebook und anderen umstrittenen Social Networks oder die falsche Körperhaltung, die beim Checken der neuesten Nachrichten eingenommen wird.
Im jungen Alter sind noch keine gravierenden Schäden sichtbar, aber was ist mit den Folgeschäden, vor welchen die Welt und vor allem die Handy-Anbieter einfach nur die Augen verschließen?
Dabei sind Rückenprobleme nur ein Punkt der möglichen Folgen. Weiters können Probleme mit den Augen, aber auch psychische Beschwerden entstehen: Eines der vielen Beispiele ist ein Shitstorm, welcher ohne jegliche Vorwarnung über einen hereinbrechen kann.
Werden Smartphones in Zukunft zu einem immer größeren Problem, könnten einige Eltern ein Handy-Verbot als einzigen Ausweg sehen. Dabei darf nicht vergessen werden: Alles Verbotene wird erst recht interessant ...
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