Was eine tägliche Zuckerlimo im Körper bewirkt

Greifen Sie auch jeden Tag zu einer zuckerhältigen Limonade, zu einem der überall rasch verfügbaren Softdrinks? Auch wenn sich in Ihrer Leibesmitte noch kein kleiner Schwimmreifen abzeichnet (oder doch?): Möglicherweise wächst das "viszerale Fett" schon lange langsam nach innen, umschmeichelt und umhüllt immer mehr ihre inneren Organe wie die Leber, den Darm oder die Bauchspeicheldrüse.
Nach innen, und nach außen
Das ist das Ergebnis einer Studie von US-Forschern, die jetzt im Fachjournal Circulation der American Heart Association veröffentlicht wurde. Täglicher Softdrink-Konsum vermehrt demnach vor allem das tiefe Bauchfett – und speziell dieses steht u.a. in Zusammenhang mit Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall. Ab einer gewissen Größe ist der Fettzuwachs auch nach außen hin sichtbar.
Bei Frauen besteht ab einem Bauchumfang von 88 Zentimetern, bei Männern ab 102 Zentimeter ein stark erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. "Es gibt gute wissenschaftliche Daten dahingehend, dass zuckerhältige Getränke in Verbindung mit Herzkreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes stehen", sagt die Erstautorin der Studie, Caroline S. Fox. Für diese Untersuchung wurden die Daten von 1003 Personen, Durchschnittsalter 45 Jahre, über einen Zeitraum von sechs Jahren ausgewertet. Sie wurden in vier Gruppen geteilt (keine Zuckerlimo-Trinker, gelegentliche Trinker, häufige Trinker und tägliche Zuckerlimo-Trinker).
Im Beobachtungszeitraum nahm zwar in allen Gruppen das Volumen des Bauchfetts zu, am stärksten allerdings bei denen, die täglich zu zuckergesüßten Limos griffen. Bei Limos mit verschiedensten Süßstoffen zeigte sich dieser starke Fettzuwachs übrigens nicht.
Hilfe auf lange Sicht?
Kanadische Forscher haben unterdessen ein neues Enzym entdeckt, das möglicherweise einige der schädlichen Folgen von zu viel Zucker auf die Organe mildern kann. Dieses Enzym G3PP hat eine entgiftende Wirkung und kann offenbar schädliche Zuckerabbau-Produkte entfernen. "Durch diese Ausleitung reduziert das Enzym zu hohe Fettablagerungen und senkt überdies die Glukoseproduktion in der Leber, die ebenfalls ein großes Problem bei der Diabetes-Entstehung ist", sagt Murthy Madiraju vom "University of Montreal Hospital Research Centre". Möglicherweise könnte diese Entdeckung in Zukunft auch einmal zu neuen Therapien gegen Typ-2-Diabetes führen.
Kommentare