Warum Schlaf fürs Lernen und Gedächtnis so wichtig ist

Wissenschaftler aus den USA und aus China haben herausgefunden, wie guter und ausgiebiger Schlaf in der Nacht Lernen und Gedächtnis verbessert - das berichten sie im Fachmagazin Science.
Zuerst brachten sie Mäusen eine neue Fähigkeit bei – auf einem rotierenden Stab zu laufen. Danach durfte ein Teil der Mäuse schlafen, ein anderer wurde wachgehalten. Bei beiden Gruppen wurden mit spezialisierten Mikroskopen die Nervenzellen im Hirn beobachtet. Die schlafenden Mäuse bildeten deutlich mehr neue Verbindungen zwischen den Zellen – sie lernten mehr.
Bei den wachen Mäusen hingegen war die Zahl der neuen Verbindungen deutlich geringer. Und als sie die Laufübung auf dem rotierenden Rad nochmals durchführen mussten, waren sie auch deutlich schlechter – obwohl sie während des Schlafentzuges eine zusätzliche Trainingseinheit durchführen konnten.
"Dass Schlaf die Bildung neuer Verbindungen zwischen den Nervenzellen begünstigt, ist eine neue Erkenntnis, das wussten wir bisher nicht", sagt einer der Autoren, Prof. Wen-Biao Gan von der New York University zur BBC.
Weitere Tests bestätigten die Ergebnisse. Mäuse, die eine Stunde trainierten und dann schliefen, wurden mit Tieren verglichen, die drei Stunden lang intensiv trainierten und danach nicht schlafen durften. Der Unterschied war weiterhin signifikant: Die ausgeruhten Tiere schnitten besser ab und das Gehirn bildete mehr neue Verbindungen.
Diese Ergebnisse haben laut Gan konkrete Auswirkungen für die Lernstrategien von Kindern: "Wenn man sich etwas für lange Zeit merken will, dann braucht man genau diese Verbindungen zwischen den Zellen. Also ist es wahrscheinlich besser, zu lernen und sich dann auszuschlafen, als einfach weiterzumachen."
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