Warum ein Bart gut für die Gesundheit sein könnte

Eine Collage von Männern mit aufwendigen Bärten und Schnurrbärten.
Britische Studie erbrachte völlig unerwartetes Ergebnis.

Zum Thema "Bart und Hygiene" gab es schon erschreckende Studienergebnisse. Die Gesichtsbehaarung sei eine Bakterienschleuder, deren Zahl könne genauso hoch sein wie auf der ... – doch jetzt scheint alles sowieso ganz anders zu sein, und sogar die BBC schreibt auf ihrer Website: "Sind Bärte gut für Ihre Gesundheit?" Möglicherweise sind sie sogar hygienischer als eine komplett glatt rasierte Haut.

Das ist das Ergebnis einer britischen Studie, für die die Bakterienwelt von mehr als 400 Spitalsmitarbeitern mit und ohne Bart untersucht wurde. Bei glatt rasierten Männern war die Wahrscheinlichkeit, dass sie auf ihren Wangen bestimmte antibiotikaresistente Keime (Staphylococcus aureus) hatten, drei Mal so groß wie bei Bartträgern. Besonders dieser Keim (MRSA) ist in vielen Spitälern ein großes Gesundheitsproblem und die Ursache für schwer zu therapierende Infektionen mit resistenten Keimen.

Zwei große Theorien

Zwei Ursachen werden diskutiert:

Einerseits könnten nicht sichtbare, kleinste Hautverletzungen, die beim Rasieren entstehen, die Besiedelung der Haut mit speziellen resistenten Bakterienkulturen begünstigen.

Und Mikrobiologe Adam Roberts vom University College London vermehrte 100 verschiedene Bakterienarten aus Bärten in Petrischalen und entdeckte: Ein Bakterium produzierte eine Substanz, die eine gewisse antibiotische (bakterienabtötende) Wirkung hatte – vielleicht sogar ein Kandidat für ein neues potentes Medikament.

Doch das wird auf jeden Fall noch Jahre dauern, wenn dieser Forschung überhaupt Erfolg gekrönt ist: Dass es bald ein "Beardicillin" gibt, ist also eher unwahrscheinlich.

Die Studie ist im Journal of Hospital Infection erschienen.

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