Unbehandelte HIV-Infizierte übertragen resistente Viren

Einer aktuellen Studie zufolge übertragen vor allem unbehandelte Personen HI-Viren, die gegen Aids-Medikamente resistent sind. Das berichtet Studienleiter Huldrych Günthard vom Universitätsspital Zürich im Fachjournal Clinical Infectious Diseases. Man glaubte bisher, dass die widerstandsfähigen Viren von Patienten kommen, deren Therapie wegen Bildung von Resistenzen fehlschlug.
Für die Studie wurden Blutproben von ca. 1600 männlichen HIV-Infizierten untersucht. Bei 140 Patienten konnten widerstandsfähige Viren nachgewiesen werden. Aus ihren Ergebnissen schlossen die Forscher, dass es nicht nur eine optimale Behandlung braucht, wenn man diese Resistenzen bekämpfen will. Man muss auch die Ansteckung durch unbehandelte Personen unterbinden. Wichtig dabei ist die frühe Erkennung von Neuinfektionen. Viele Patienten werden von Infektionen angegriffen, die erst viel später als nötig festgestellt werden, weil viele Ärzte sich scheuen, offen über Sexualität zu sprechen.
In Österreich ist die Zahl der Infektionen zuletzt angestiegen: Von 487 Neuinfektionen im Jahr 2010 auf 525 (2011) bzw. 523 (2012).
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