Stöger gegen SVA-Vorsorgemodell

Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) kritisierte im Ö1-Morgenjournal am Sonntag das neue Vorsorgemodell der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA). Dieses sieht vor, jene finanziell zu belohnen, die gesund bleiben oder werden. SVA-Versicherte müssen bei jedem Arztbesuch 20 Prozent Selbstbehalt bezahlen, bei Einhaltung der Gesundheitsziele sinkt der Betrag auf 10 Prozent der Arztkosten.
Es sei eine Bestrafung der Kranken, wenn sie für einen Arztbesuch mehr zahlen müssten als Gesunde, sagte Stöger. Er hält nichts von den Selbstbehalten, da sie verhindern würden, dass Menschen Gesundheitsleistungen in Anspruch nehmen. Das könnte dazu führen, dass viele kranker würden. Um Menschen zur Gesundheitsvorsorge zu bringen, sei Information besser als finanzielle Anreize, meint der Gesundheitsminister.
SVA-Vizeobmann
Peter McDonald weist die Kritik zurück und betont, dass SVA-Versicherte für Vorsorgeuntersuchungen nichts bezahlen müssten.
Kritik an Stöger kommt auch von ÖVP-Gesundheitssprecher Erwin Rasinger. Er wirft dem SP-Minister vor, der ÖVP-dominierten SVA "aus parteipolitischen Gründen" den Erfolg zu neiden, mit dem Bonus-System die Zahl der Vorsorgeuntersuchungen deutlich gesteigert zu haben.
Am Donnerstag zog Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl eine positive Zwischenbilanz des Vorsorgeprogramms der SVA. Im ersten halben Jahr seit Beginn der Aktion mit 1. Jänner ist die Zahl der Vorsorgeuntersuchungen bei den Selbstständigen um 42,8 Prozent gestiegen. Leitl pries die neue Philosophie "Nicht Verwalten von Krankheit, sondern Fördern von Gesundheit" als Vorbild auch für andere Versicherungen (mehr dazu hier).
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