Anita Rieder: Meine Gesundheitstipps

Porträt einer Frau mit blonden, schulterlangen Haaren.
Die Vizerektorin der MedUni Wien hält sich bei der Ernährung an die sogenannte "80/20-Regel".

Univ.-Prof. Dr- Anita Rieder ist Vizerektorin der Medizinischen Universität Wien sowie Leiterin des Zentrums für Public Health.

1. Ich folge der 80/20 Regel

"Jeden Tag und zu jeder Mahlzeit ausschließlich gesund zu essen ist auch für mich nicht möglich. So versuche ich im doch sehr intensiven Berufsleben und privat der 80/20 Regel zu folgen, was bedeutet 80 Prozent meiner Ernährung orientieren sich an den Ernährungsempfehlungen, bei den restlichen 20 Prozent bin nicht ich nicht so streng."

2. Wichtig ist eine bunte Ernährung

Eine vielfältige Auswahl an frischem Obst und Gemüse auf einem weißen Hintergrund.
"Farbenfrohe Mahlzeiten enthalten viele wichtige sogenannte bioaktive Substanzen, die zum Beispiel in Farbe und Geruch von Obst und Gemüse „stecken“. Das Violett der Heidelbeeren oder das Rot der Himbeeren und Erdbeeren, das Grün von Paprika oder der Geruch von Zitrusfrüchten. Buntes Essen ist gesünder als vorrangig beiges Essen, also bevorzuge ich bunte Speisen. Ein einfacher Indikator für die Speisenauswahl."

3. Zu jeder Mahlzeit Gemüse und/oder Salat, zwischendurch ein Stück Obst

"Fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag zu erreichen, ist nicht so schwer wie es sich anhört. Wichtig ist, dass es verfügbar ist, also in Reichweite (zwei Portionen Obst, drei Portionen Gemüse). Eine Portion ist zum Beispiel ein Beilagensalat oder eine mittlere Orange oder eine Handvoll Gemüse, zwischendurch zählen auch ein frisch gepresster Obst- oder Gemüsesaft." Mehr dazu: Wie sich "fünf am Tag" ausgehen

4. Bewegung in den Alltag einbauen, Alltagsbewegung ausbauen, Alltagsbewegung nutzen

"Viele Wege lassen sich auch im Berufsleben rasch zu Fuß zurück legen, ich empfehle jede Möglichkeit der Bewegung zu nutzen. Wenn ich abends aus der Universität nach Hause oder zu einem weiteren Termin unterwegs bin, so lege ich dabei den größten Teil der Strecke zu Fuß zurück. Dieses zügige Gehen täglich eingesetzt, ist eine nachweislich gesundheitsfördernde Maßnahme.

Nahaufnahme der Sohle eines Barfußschuhs beim Gehen auf einer Straße.
Wenn mehr Zeit ist, dann gehe ich längere Strecken, auch kilometerweit. Zügiges Gehen (man könnte auch speed walking sagen) durch die Stadt oder in der Natur hilft, zu entspannen. Es gibt neue Eindrücke, man entdeckt die Stadt immer wieder neu und in der Natur findet sich ein interessant gewachsener Baum, ein neuer Blickwinkel auf die Welt um einen herum oder einfach eine schöne Stimmung. Diese Art der Bewegung hilft mir, nachzudenken und auch an Lösungen für knifflige Themen zu arbeiten. Ich nenne es den „Kopf frei gehen“ und für die Kondition hilft es auch als angenehmer Nebeneffekt."

5. Soziale Beziehungen nicht außer Acht lassen

"Viel zu arbeiten ist die eine Sache, jedoch darf man die sozialen Beziehungen deshalb nicht immer als zweite Priorität sehen. Einen großen Freundeskreis und Familie zu haben, ist ein Privileg, aber nicht selbstverständlich. Die Zeit, die man für einander aufbringt, ist wichtig und sie muss reserviert sein. Immer nur alle zu vertrösten, wird dazu führen, dass mit einem nicht mehr gerechnet wird. Der sorgsame Umgang und die Qualität der gemeinsam verbrachten Zeit bringt wieder Energie zurück. Das gilt auch für den Arbeitsplatz und für das Arbeitsumfeld."

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