Wie das Internet den Umgang mit Brustkrebs verändert
Nein, die sozialen Netzwerke eignen sich nicht nur zum Austausch von Katzen- und Essensfotos: Sie bringen auch und vor allem Menschen zusammen, die ein ähnliches Schicksal haben. Brustkrebs, zum Beispiel. Immer mehr Kampagnen nützen die sozialen Medien, um Bewusstsein für die Krankheit zu schaffen, Spenden zu sammeln und Betroffenen das Gefühl zu geben: Du bist nicht alleine.
Spendengelder
Die britische Charity-Organisation "Wear It Pink" hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Im Jahr 2050 soll niemand mehr wegen Brustkrebs sterben müssen. Um die Forschung zu unterstützen, werden jeden Oktober Menschen dazu aufgerufen, sich etwas Pinkes anzuziehen und zu spenden. Die Fotos werden unter dem Schlagwort #WearItPink veröffentlicht. Auf diese Weise lukrierte die Organisation seit 2002 bereits ca. 37 Millionen Euro.
Die Erfolgsgeschichte von BCSM (Breast Cancer Social Media) begann mit einer einfachen Frage: Kann die Macht der sozialen Medien dabei helfen, Brustkrebs-Patienten zu informieren und zu ermutigen? Vier Jahre später ist klar: Ja, sie kann. Jeden Montagabend haben Betroffene die Möglichkeit, in einem Twitter-Chat (auf Englisch) ihre Fragen zum Thema Brustkrebs stellen (an @BCSMChat), ein Expertenteam antwortet.
Nackte Männer
Nicht nur Hashtags, auch Handy-Apps sollen Bewusstsein für Brustkrebsvorsorge schaffen. Die Application "Your Man Reminder" von der Organisation Rethink Breast Cancer richtet sich an junge Frauen: Wer die kostenlose App runterlädt, hat die Wahl zwischen verschiedenen halb nackten, durchtrainierten Männern.
Der auserwählte Prachtkerl erinnert die Handy-Besitzerin dann auf eine verführerische Art und Weise daran, ihre Brust regelmäßig abzutasten und bei Bedarf zu einem Arzt zu gehen. Die Idee dahinter: Auch Frauen unter 40 sollen an ihre Brustgesundheit denken – auch, wenn sie nicht zur Risikogruppe zählen.
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