So schädlich kann Nagellack sein

Aus einer umgekippten Flasche läuft roter Nagellack.
Rund 1500 Nagellacke vieler Hersteller enthalten einen Stoff, der den Hormonhaushalt verändern kann.

Nagellack soll schöner machen, doch er ist nicht ganz ungefährlich, wie aktuelle Untersuchungen der Duke University und der Environmental Working Group (EWG) zeigen. Die bunten Lacke für Finger- und Zehennägel enthalten laut der Untersuchung sogenannte endokrine Disruptoren. Das sind Chemikalien, die sich ähnlich wie ein Hormon im Körper auswirken. Sie können aber auch körpereigene Stoffe blockieren oder natürlich produzierte Hormone verändern. In der Schwangerschaft können die Substanzen für das Ungeborene schädlich sein.

Nachgewiesen wurde Triphenylphosphat (TPHP). Dieser Stoff wird hauptsächlich als Weichmacher und Feuerschutzmittel in Autobauteilen verwendet. Im Nagellack soll TPHP flexibler machen und für längeren Halt sorgen. Vor allem in durchsichtigen Lacken ist meist mehr TPHP enthalten.

Siebenfach erhöhte Werte

Eine Frau lackiert ihre Nägel mit rotem Nagellack.
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In der Studie konnte bei Frauen, die sich mit TPHP-Lacken die Nägel lackierten, der Stoff zehn bis vierzehn Stunden nach dem Auftragen im Urin nachgewiesen werden. Das Stoffwechselprodukt DPHP, das sich im Körper als Reaktion auf TPHP bildet, war um das Siebenfache erhöht.

Welche Effekte die Substanz im menschlichen Körper hat, ist nicht endgültig geklärt. Es gibt Hinweise, dass TPHP die Gewichtszunahme verstärken kann, dies ist jedoch nicht ausreichend bestätigt. In bisherigen Untersuchungen wurden nur Auswirkungen bei Tieren getestet. Die Forscher raten daher, Nagellacke mit TPHP vorerst zu meiden. Insgesamt wurden mehr als 3000 Nagellacke untersucht, in jedem zweiten war die Substanz enthalten, darunter auch sehr bekannte Marken.

Eine Datenbank mit den belasteten Nagellacken finden Sie hier…

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