Singen und Musizieren können bei Demenz helfen

Die Hände einer älteren Person ruhen auf dem Arm eines Rollstuhls.
Bekannte Melodien können den Beziehungsaufbau zu Erkrankten verbessern.

"Das Wandern ist des Müllers Lust…' Hanna W., 79 Jahre alt, strahlt. Die Worte fließen nur so aus ihr heraus, die Melodie ist altbekannt, sie wiegt sich im Takt. Sie liebt den Singkreis, der einmal in der Woche im Pflegeheim angeboten wird. Außerhalb dieser einen Stunde ist Hanna eher still: Sie hat Demenz im fortgeschrittenen Stadium.

So wie Hanna W. leiden immer mehr Menschen an Demenz, die Zahl der Betroffenen steigt. Der weltweit immer größere Anteil hochaltriger Menschen korreliert mit der zunehmenden Anzahl von dementiell erkrankten Menschen, allein in Österreich gibt es mittlerweile rund 130.000 Demenzerkrankte. Aufgrund der steigenden Lebenserwartung wird sich dies Zahl bis zum Jahr 2050 mehr als verdoppeln und auf 262.200 ansteigen

"Demenz lässt sich nicht heilen, zumindest im Moment noch nicht", sagt Prof. Dr. Theo Hartogh von der Universität Vechta. "Aber es gibt viele Ansätze, die die Lebensqualität von dementiell Erkrankten verbessern. Ein sehr effektiver ist das Singen und Musizieren. Singen und Musizieren ist auch dort möglich, wo es Gespräche nicht mehr sind. Es erleichtert den Beziehungsaufbau zwischen Erkrankten und Pflegepersonal und schafft Zugehörigkeit in der Gruppe." Außerdem könne mit Musik auch kognitiv stimuliert werden, wenn z.B. nicht nur Altbekanntes, sondern auch neue Lieder gesungen werden. Symptome einer Demenz wie unruhiges Verhalten, können laut Hartogh damit sogar gemildert werden.

Weiterführende Links:

Wie Musik auf den Körper wirkt

Zahl der Demenz-Kranken verdoppelt sich bis 2050

7 Faktoren, die Ihr Alzheimer-Risiko verringern

Prominente, die an Demenz erkrankt sind

Kommentare