Serie "Leben im Krieg": (K)Ein Herbst wie jeder andere

Serie "Leben im Krieg": (K)Ein Herbst wie jeder andere
Vor 80 Jahren: Zwischen Koffern mit versenkbaren Rollen und Frauen an der Heimatfront.

Das Leben geht weiter: Der erste Tag der neuen Spielzeit an der Wiener Staatsoper war „einem der erhabensten Werke deutscher Musik, dem Fidelio gewidmet“, vermeldete das Das kleine Blatt.

Das kleine Volksblatt veröffentlichte einen Vorbericht über die „Neuheitenschau auf der Wiener Herbstmesse“. Wie habe man sich bisher mit schweren Koffern geärgert. „Ein findiger Kopf hat da Abhilfe geschaffen. Man versieht große Koffer ganz einfach mit ,versenkbaren’ Rädern und das Problem ist im Handumdrehen gelöst.“

Und das Ministerium für innere und kulturelle Angelegenheiten verlautbarte: „Der Unterricht beginnt am 18. September.“ Dass im September 1939 doch alles anders ist, zeigt sich im Nachsatz: „An Schulen, deren Häuser für Heereszwecke in Verwendung stehen, wird der Unterricht in anderen Gebäuden, gegebenenfalls etwas später aufgenommen werden.“

Auch die Schlagzeile „Holz darf nicht verheizt werden!“ steht für sich. „Die NSDAP Gauverwaltung Wien richtet an alle Hausfrauen die dringende Mahnung, jede Holzverheizung abzustellen.“ Apropos Frauen: „Die Stunde der Bewährung hat begonnen: Die Front an den Grenzen und in Feindesland ist gebildet. Unzählige Frauen aber haben sich in die Heimatfront eingereiht. Nun muss sich zeigen, daß wir Nationalsozialisten sind“, schreibt Das kleine Volksblatt.

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