Seltener Vogel aus sibirischer Taiga in Wien gesichtet

Der Goldhähnchen-Laubsänger wurde vor dem Naturhistorisches Museum Wien beobachtet.
Laut der Organisation BirdLife handelt es sich um den erst zweiten Nachweis des Neun-Zentimeter-Winzlings in Österreich.

Ein seltener Vogel aus der sibirischen Taiga ist in Wien gesichtet worden. Laut BirdLife handelt es sich um den erst zweiten Nachweis des Neun-Zentimeter-Winzlings in Österreich. Der Goldhähnchen-Laubsänger (Phylloscopus proregulus) saß am Montag auf der Grünfläche des Naturhistorischen Museums (NHM) in einer Föhre. Das war dem Ornithologe Christoph Roland nicht entgangen.

Der BirdLife-Experte machte die Entdeckung kurz vor einer Führung. Den ganzen Tag blieb der Vogel in den Kiefern zwischen Kunst- und Naturhistorischem Museum, bestaunt von vielen Vogelbeobachtern und Passanten. Auch am Dienstag wurde er von vielen Menschen mit Ferngläsern beobachtet und fotografiert, berichtete das NHM am Mittwoch.

Entlegene Brutgebiete

Den Goldhähnchen-Laubsänger charakterisieren ein auffallend gelber Überaugenstreif, zwei hellgelbe Flügelbinden und ein markanter gelblich-weißer Bürzel. Die rastlose Nahrungssuche in den Baumkronen nach kleinen Insekten und deren Larven ist typisch für die Art, immer wieder rüttelt der Zugvogel, der in Südostasien überwintert, dabei wie ein Kolibri. Sein Brutgebiet liegt in der Nadelwaldtaiga Zentral- und Ostsibiriens.

Erstmals in Österreich wurde der Goldhähnchen-Laubsänger im November 2004 im Almtal in Oberösterreich entdeckt. Wie bei derartigen seltenen Nachweisen üblich, muss die Beobachtung noch durch die Avifaunistische Kommission (AFK) bestätigt werden, wie Hans-Martin Berg, Sammlungsmanager der Vogelsammlung im NHM Wien und Vorsitzender der AFK erläutert.

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