Silvester ist nicht der gefährlichste Tag des Jahres
Wenn es um schwere Autounfälle geht, ist nicht der Jahreswechsel, sondern der 1. Mai der gefährlichste Tag des Jahres. Das ergibt eine Auswertung des deutschen TraumaRegister DGU von Prof. Dr. Rolf Lefering, Statistiker an der Universität Witten/Herdecke: „Betrachtet man das Ranking der Jahrestage, dann fällt auf, dass zwischen
Weihnachten und
Neujahr erstaunlich wenige Unfälle passieren. Das TraumaRegister erfasst die vielen leichten Unfälle mit Böllern zu Silvester nicht, weil diese selten intensivmedizinisch versorgt werden müssen, aber schwere Autounfälle gibt es in dieser Zeit erstaunlich wenig. Das könnte daran liegen, dass man vorsichtiger fährt, weil man seine Familie mit im Auto hat.“
Seit 1993 sammelt das TraumaRegister DGU Daten schwerverletzter Patienten, um den beteiligten Kliniken Rückmeldung über ihre Behandlungsqualität zu geben. Zudem werden die anonymisierten Daten genutzt, um epidemiologische und therapeutische Fragestellungen zu untersuchen. Aus anfänglich fünf Kliniken sind mittlerweile mehr als 600 geworden, die aktuell mehr als 35.000 neue Fälle pro Jahr dokumentieren.
Erste Motorradrunden
Am 1. Mai werden die meisten Schwerverletzten in deutsche Krankenhäuser eingeliefert. „Das ist der Feiertag, an dem der Frühling viele Menschen nach draußen lockt. Motorradfahrer drehen wieder die ersten Runden nach dem Winter, oft in großen Gruppen, wo jeder zeigen will, was er noch drauf hat; es sind zudem viele Fußgänger unterwegs und für viele ist der 1. Mai ein Tag, an dem man ruhig mal etwas tiefer ins Glas schaut – eine ungute Kombination“, erklärt sich Rolf Lefering den Zusammenhang. Die Untersuchungsergebnisse stammen aus seiner aktuellen Publikation in dem wissenschaftlichen Fachmagazin “Injury” und beziehen sich auf Deutschland.
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