Schutzimpfungen: Der Nutzen überwiegt

Ein unabhängiger Bericht untersuchte positive und mögliche negative Folgen.

Der Nutzen jeder im Österreichischen Impfplan empfohlenen Schutzimpfung überwiegt die möglichen Gefahren des Nichtimpfens bei Weitem. Das ist das wichtigste Ergebnis der neuen Publikation „Reaktionen und Nebenwirkungen nach Impfungen“. Dabei handelt es sich um ein Projekt des Instituts für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin der MedUni Wien in Kooperation mit dem Nationalen Impfgremium des Gesundheitsministeriums.

Für das Projekt wurden neben den direkten Reaktionen nach einer Impfung auch mögliche Langzeitfolgen und potenzielle Gefahren, die von Adjuvantien (Hilfsstoffe, welche die Wirkung von Impfstoffen erhöhen), evaluiert. „Wir haben diese Arbeit selbst finanziert. Es gibt keine Unterstützung der pharmazeutischen Industrie“, betont die Leiterin des Instituts, Univ.-Prof. Ursula Wiedermann-Schmidt.

„Die Skepsis in der Bevölkerung gegenüber Impfungen nimmt immer mehr zu. Die Verunsicherung ist gewachsen. Dabei wird vergessen, dass uns die hohen Durchimpfungsraten bisher vor vielen Krankheiten geschützt haben“, so Wiedermann-Schmidt: „Wir haben zum Beispiel hier in Österreich schon seit Langem keine Polio mehr gesehen.“ Diphtherie gäbe es nicht, ebensowenig wie Tetanus, etc. Impfungen schützen mehr als dies die Menschen in Österreich überhaupt bemerken können, einfach weil die Krankheiten durch den Impfschutz nicht mehr auftreten.

Beispiel Masern

Ohne Impfung führe etwa eine Ansteckung mit Masern in einem von tausend Fällen (Wahrscheinlichkeit 1:1000) zu einer Gehirnhautentzündung, die in vielen Fällen tödlich endet. Demgegenüber sei die Wahrscheinlichkeit, durch die Masernimpfung an einer Gehirnhautentzündung zu erkranken, mehr als tausend Mal geringer (1:1.000.000). Wiedermann-Schmidt: „Masernpartys, bei denen Kinder absichtlich angesteckt werden, sind brandgefährlich. Eltern handeln damit grob fahrlässig und setzen die Gesundheit ihrer Kinder aufs Spiel.“

Laut Schätzungen starben alleine in den USA vor Einführung der Impfungen rund 36 Millionen Menschen an inzwischen verhinderbaren Krankheiten. In vielen Fällen sank die Zahl mittlerweile auf Null bis einige wenige pro Jahr. Die neue Broschüre richtet sich vor allem an Ärzte, die damit auf wissenschaftlicher Grundlage Patienten besser aufklären können.

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