Rhabarber und Flechten könnten gegen Krebs helfen

Nahaufnahme von orangefarbener Flechte, die auf einem Felsen wächst.
Ein enthaltener Farbstoff kann Leukämiezellen abtöten.

Ein orangefarbener Farbstoff, der in Rhabarber und Flechten enthalten ist, könnte als Anti-Krebsmittel in Frage kommen. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler des Winship Cancer Instituts der amerikanischen Emory University. Der Stoff mit dem Namen Parietin kann das Wachstum von menschlichen Leukämie-Zellen verlangsamen sowie diese auch abtöten – ohne zu offensichtlichen Schäden in den Blutzellen zu führen. Das Farbpigment konnte auch das Wachstum menschlicher Krebszellen aus Lungen-, Kopf- und Halstumoren hemmen. Diese wurden Mäusen implantiert.

Das Forscherteam entdeckte die Eigenschaften von Parietin, als sie nach einem Hemmstoff für das metabolische Enzym 6PGD suchten. Dieses ist Teil des sogenannten Pentosephosphatwegs, ein Stoffwechselgang, der rasches Wachstum von Zellen fördert, auch von Krebszellen.

Für die aktuelle Untersuchung entnahmen die Wissenschafter Krebszellen von einem Patienten mit akuter lymphatischer Leukämie, eine akut auftretende Form von Blutkrebs, und fügten unterschiedliche Dosen Parietin hinzu. Sie stellten fest: Der Farbstoff aus Rhabarber und Flechten tötete innerhalb von 48 Stunden die Hälfte der Leukämiezellen ab. Gesunde Blutzellen blieben unversehrt.

Bevor der Stoff als Anti-Krebsmittel breit eingesetzt werden kann, brauche es aber noch weitere Studien zu potenziellen Nebeneffekten.

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