Protein ist neue Hoffnung für Früherkennung

Eine Illustration des weiblichen Fortpflanzungssystems.
Untersuchung britischer Forscher könnte Überlebensrate der Betroffenen erhöhen.

Eierstockkrebs ist besonders tückisch: Er entwickelt sich meist schmerzfrei und ist daher schwer zu diagnostizieren. Wird der Tumor entdeckt, ist er meist schon sehr weit fortgeschritten. Das verringert die Überlebenschancen. Denn je früher die Diagnose stattfindet, desto bessere Chancen haben die Betroffenen, den Krebs zu bekämpfen. Forscher der Universität Oxford haben nun ein Protein entdeckt, das eine wesentlich frühere Erkennung ermöglicht.

Protein vermehrt sich bei Krebs

Das Team von Ahmed Ahmed vom MRC Weatherall Institute of Molecular Medicine an der Oxford University fanden heraus, dass das Protein SOX2 in den Eileitern von Frauen mit Eierstockkrebs in besonders hoher Zahl vorkam. Ebenso aber auch bei Frauen die die mutierten Brustkrebsgene BRCA1 und BRCA2 in sich tragen. Sie haben ein hohes Risiko für familiär gehäuft auftretenden Brustkrebs - ihnen droht auch eine hohe Gefahr, an Eierstockkrebs zu erkranken. "Ein früher Test auf SOX2 könnte nicht nur helfen, den Krebs früh zu entdecken", schreibt Ahmed in der im Journal "EBioMedicine" veröffentlichten Studie. "In einigen Fällen würde es ermöglichen, den Tumor zu entdecken, bevor er gefährlich wird." Allerdings sei noch viel Arbeit nötig, bis daraus eine Standardbehandlung wird. Es sei nicht einfach, das Protein in den Eileitern zu entdecken.

Enzym befeuert Krebswachstum

In einer zweiten Studie - veröffentlicht im Magazin "Cancer Cell" - identifizierte Ahmeds Team ein Enzym, das die Streuung von Eierstock-Krebs in umliegendes Gewebe ermöglicht. Üblicherweise ist zuerst das "Omentum" betroffen. Dieses Bauchnetz besteht aus Bindegewebe und umschließt den Darm. Es ist reich an Fettzellen, sogenannten Adipocyten - und diese liefern den Krebszellen die Energie, um im Baunetz zu überleben.

Eine Rolle in diesem Fettverbrennungs-Zyklus spielt das Enzym SIK2. Die Forscher stellten fest, dass es bei Patientinnen, bei denen der Eierstockkrebs bereits ins Bauchnetz gestreut hatte, höher war. Weil es Krebszellen die Energie für ihr Wachstum liefere, sei SIK2 ein bedeutendes Ziel für zukünftige Behandlungen, so die Autoren.

Eierstockkrebs ist in Österreich die achthäufigste Krebsart bei Frauen und betrifft etwa vier Prozent aller Tumoren.

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