Poesie wirkt wie Musik aufs Gehirn

Forschern der Universität Exeter, Großbritannien, gelang es, herauszufinden, wie Poesie und Prosa auf das Gehirn wirken und wie dieses darauf reagiert. Es ist die erste Untersuchung, die die unterschiedlichen Antworten des Gehirns auf gedichtete oder sonstige Texte berücksichtigt.
Sie fanden mit Hilfe hochmodernster bildgebender Magnetresonanz-Verfahren und durch das Scannen der Gehirnaktivität in einer bestimmten Gehirnregion der Studienteilnehmer eine Art "Lese-Netzwerk", die das Gehirn aktiviert, wenn es generell mit Geschriebenem konfrontiert wird. Sie fanden aber ebenso, dass emotionsgeladenere Texte jene Hirnregionen anregen, die eigentlich an der Wahrnehmung von Musik beteiligt sind. Diese Areale sind bereits länger bekannt. Sie befinden sich in der rechten Gehirnhälfte und werden auch dann aktiviert, wenn man emotional auf gehörte Musik reagiert - vielen läuft etwa ein Schauer über den Rücken.
Wenn die 13 Probanden der, wie die Forscher einräumen, sehr kleinen Studie, ihre Lieblingspassagen aus der Dichtkunst lasen, wurden jene Hirnregionen stärker aktiviert, die mit Erinnerungen verbunden sind. Die Forscher hatten jedoch erwartet, dass die "Lese-Areale" stimuliert werden. Die Untersuchung sei ein weiterer Beitrag dazu, zu verstehen, wie das Gehirn auf biologische und psychologische Eindrücke reagiert.
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