Penninger: Gespräche mit Zentrum in Berlin

Ein Mann steht in einem Labor mit einer Zentrifuge im Vordergrund.
Top-Forscher bestätigt Kontakte: Entscheidung in den nächsten drei bis vier Wochen.

"Ein Wiener wird neuer Chef des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in Berlin", schreibt der deutsche Tagesspiegel – gemeint ist Univ.-Prof. Josef Penninger, Leiter des Instituts für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien. "Es ist nichts unterschrieben – aber wir reden miteinander", sagte Penninger Dienstagnachmittag zum KURIER: "In den kommenden drei bis vier Wochen ist mit einer Entscheidung zu rechnen. Aber reizen würde es mich."

"In Berlin gibt es große Visionen, die Stadt soll wieder zu einem führenden Zentrum der Wissenschaft werden – und dafür gibt es auch die Bereitschaft, sehr viel Geld aufzustellen", so Penninger. So soll eine neue Forschungsinitiative, die eine Umsetzung von Ergebnissen der Grundlagenforschung in die medizinische Praxis zum Ziel hat, mit 300 Millionen Euro dotiert werden.

Einer der besten Jobs

"Der Job des Direktors des Max-Delbrück-Centrums ist einer der besten für einen Wissenschafter auf diesem Planeten", betont Penninger, der Spezialist für die Erforschung der genetischen Grundlagen von Krankheiten ist: "Es ist schon ehrenhaft, in Zusammenhang mit dieser Position nur genannt zu werden. Ich kann also bisher nicht alles ganz falsch gemacht haben." Das Max-Delbrück-Centrum gehört zur Helmholtz-Gemeinschaft: "Und die hat in den vergangenen sieben Jahren drei Mal mit einem ihrer Forscher einen Nobelpreis gewonnen." Gespräche mit diesem Institut seien vergleichbar mit einem Angebot eines Champions-League-Vereins für einen österreichischen Fußballer, sagt der Genetiker.

Wenn man in der Top-Liga der Wissenschaft mitspielen wolle, sei es notwendig, "größer zu denken – das passiert derzeit in Berlin, aber auch in anderen Städten und Ländern. Aber in Österreich geht mir der Drang, in dieser Liga mitspielen zu können, ab". Bereits im Jänner hat Penninger in einem KURIER-Interview auf die Frage, "Wurde ihnen ein Angebot gemacht?", geantwortet: "Was soll ich dazu sagen? Ich meine, über das sollte man nicht reden, bevor man nicht unterschrieben hat."

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