Passivrauch schädigt Milchzähne

Eine Hand hält eine brennende Zigarette im Auto, im Hintergrund sind zwei Kinder zu sehen.
Forscher untersuchten, warum negative Effekte bereits bei vier Monate alten Babys einsetzen.

Zusätzlich zu den bereits gut bekannten Wirkungen von Passivrauch auf den Organismus von Kindern erhärten sich laut einer japanischen Studie nun auch die Hinweise, dass vom Qualm bereits die Milchzähne geschädigt werden bzw. das Risiko dafür erhöht. In Japan haben etwa 25 Prozent aller Dreijährigen Karies.

Forscher der Universität Kobe analysierten die Daten von knapp 77.000 Kindern, die zwischen 2004 und 2010 in Kobe geboren worden waren. Nach der Geburt waren sie im Alter von vier, neun und 18 Monaten sowie im Alter von drei Jahren untersucht worden. In der Hälfte der untersuchten Haushalte war zum Studienzeitpunkt geraucht worden.

Karies-Risiko bei Babys verdoppelt sich

Bei Kindern aus Raucherfamilien zeigte sich bereits im Alter von vier Monaten ein doppelt so hohes Risiko für Karies als in Nichtraucherhaushalten, schreiben die Forscher im British Medical Journal. Bei den Dreijährigen, deren Eltern rauchten, hatten 27 Prozent bereits Karies gegenüber 14 Prozent aus Nichtraucherfamilien.

"Die Daten lassen zwar keinen kausalen Zusammenhang zu, legen aber einen solchen nahe", schreiben die Forscher. Warum die Schäden bereits bei Babys sichtbar werden, liege am zellschädigenden Potenzial von Zigarettenrauch. Er könne die Zähne direkt negativ beeinflussen, aber auch Entzündungen in der Mundschleimhaut fördern sowie Auswirkungen auf die Funktion der Speicheldrüse haben.

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