Nicht alle Vaginalgele senken HIV-Risiko

Ein Paar umarmt sich, beide tragen eine rote Schleife als Zeichen der Solidarität mit HIV-Infizierten.
Sperma senkt die antivirale Wirkung spezieller Vaginalgele und erhöht die Infektiösität des HI-Virus.

Mehr als 70 Prozent aller Neuinfektionen mit dem Immunschwäche-Virus HIV kommen durch Geschlechtsverkehr zustande. Hauptüberträger: die Samenflüssigkeit. Wissenschaftler der Universität Ulm haben nun herausgefunden, dass bestimmte Zusammenlagerungen aus Spermapeptid-Fragmenten nicht nur die Infektiösität des HI-Virus verstärken, sondern auch die antivirale Wirkung von speziellen Vaginalgelen drastisch senken.

Die Forscher konnten den wissenschaftlichen Nachweis erbringen, warum bestimmte antivirale Mikrobizide – das sind chemische Substanzen, die Viren abtöten – zwar in präklinischen Tests sehr erfolgreich waren, in der klinischen Praxis aber meist versagt haben. „Die Tests, die im Labor mit HI-Viren, Wirtszellen und antiviralen Mikrobiziden im Labor durchgeführt wurden, entsprachen einfach nicht den realen Bedingungen bei der sexuellen Übertragung des Virus“, so der Biochemiker Onofrio Zirafi, Erstautor der Studie. Was fehlte war: das Sperma.

Kommentare