
© University of Bath
Neuer Wundverband leuchtet bei Infektionen auf
Erfolgreiche Tests im Labor, erste Anwendung am Menschen sind aber erst in einigen Jahren zu erwarten.
Ein Wundverband, der aufleuchtet, wenn eine Brandwunde infiziert ist: Diese Innovation haben Forscher der University of Bath in Großbritannien entwickelt, berichtet die BBC. Der Verband kann bei kleinen Kindern mit schweren Verbrennungen lebensrettend sein. Derzeit gibt es einen Prototypen, der unter UV-Licht zu leuchten beginnt, wenn schädliche Bakterien vorhanden sind. Erste Tests mit Patienten sind laut dem Team um Toby Jenkins aber erst in einigen Jahren zu erwarten. Eine rasche Diagnose ist bei Kindern mit Verbrennungen, die durch das Verschütten heißer Getränke entstehen, laut den Wissenschaftlern ein großes Problem. Tests zur Feststellung einer Infektion können einige Tage dauern.
Kinder sind jedoch vor allem im Vorschulalter gefährdet, da ihr Immunsystem noch relativ schwach ausgebildet ist. Sie können sehr rasch ein sogenanntes toxisches Schock-Syndrom bekommen, das ohne Behandlung in der Hälfte der Fälle zum Tod führt. Für den neuen Wundverband haben die Wissenschafler Nanokapseln eingesetzt, die eine Farbe enthalten und sie beim Kontakt mit krankheitserregenden Bakterien freisetzen. Mit Hilfe von UV-Licht können die Ärzte auf einen Blick sehen, ob eine Infektion besteht.
Tests an Hautproben

Young, die wissenschaftliche Beraterin des Projekts ist, betont, dass derzeit die Verbände abgenommen werden müssen, um Tests durchzuführen und eine Infektion festzustellen. Die Folgen können eine Verzögerung des Heilungsprozesses und bleibende Narben sein. Zusätzlich ist dieser Vorgang für die Kinder physisch und psychisch sehr belastend. "Der neue Verband würde es möglich machen, frühe Zeichen einer Infektion rasch zu erkennen und das Kind rasch zu behandeln."
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