Von der Leyen warnt vor "Ära von Pandemien"
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat vor dem Risiko neuer Pandemien angesichts eines Verlusts der Artenvielfalt gewarnt. "Wir haben schon oft über die Zusammenhänge zwischen dem Verlust der biologischen Vielfalt und Covid gesprochen", sagte von der Leyen beim Klimagipfel "One Planet Summit" am Montag.
"Und wenn wir nicht dringend handeln, um unsere Natur zu schützen, stehen wir vielleicht schon am Anfang einer Ära von Pandemien", sagte die 62-Jährige, die bei dem Gipfel in Paris per Video zugeschaltet war. "Denken Sie daran, wie einer der tödlichsten Ebola-Ausbrüche vermutlich begonnen hat: Mit einem kleinen Buben, der neben einem Baum in einem abgelegenen Dorf in Guinea spielte." Der Baum sei von Fledermäusen befallen gewesen, die in Richtung des Dorfes getrieben worden seien, weil ein Großteil der Wälder in der Region zerstört worden sei, sagte von der Leyen. Sie betonte, dass in den kommenden vier Jahren mehrere hundert Millionen Euro in die Forschung investiert würden - zu den Themen biologische Vielfalt, Tiergesundheit oder neu auftretenden Krankheiten.
EU engagiert sich für Pandemie-Prävention
Die EU werde sich außerdem in der neuen Initiative "Prezode" engagieren. Das wissenschaftliche Projekt soll sich mit der Prävention gegen neue Pandemien befassen. Sie zielt darauf ab, bestehende Projekte und Programme zu bündeln und zu ergänzen. Von der Leyen warnte außerdem, dass die Auswirkungen des Naturverlustes ärmere und indigene Gemeinschaften unverhältnismäßig stark betreffen. "Konflikte explodieren, wenn sich mehr Menschen um weniger natürliche Ressourcen streiten."
Der "One Planet Summit" war von Frankreich, der Weltbank und den Vereinten Nationen ins Leben gerufen worden - bisher gab es Treffen in Paris 2017, New York 2018 und Nairobi 2019. Ziel ist es, die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens zu beschleunigen und mehr Investitionen in den Klimaschutz zu fördern.
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