Nach 21 Jahren: Suu Kyi hält Nobelvortrag

Aung San Suu Kyi spricht vor einem Mikrofon mit einer rosa Blume im Haar.
Die burmesische Politikerin und Figur der Demokratiebewegung kann nach jahrelangem Hausarrest ihre Friedensnobelpreis-Rede halten.

Nach jahrelangem Hausarrest reist die Oppositionspolitikerin Aung San Suu Kyi aus Burma doch noch nach Oslo um den traditionellen Nobelvortrag zu halten.
Das Komitee erkannte ihr vor 21 Jahren den Friedensnobelpreises zu. Der Direktor des Nobelinstitutes, Geir Lundestad verkündete am Montag, dass Suu Kyi am 15. Juni in die norwegische Hauptstadt reisen werde. Einen Tag später werde sie ihren Nobelvortrag halten. Sie will danach Großbritannien besuchen.

Die 66-Jährige konnte zur Entgegennahme der Auszeichnung im Dezember 1991 nicht nach Oslo kommen, weil die Militärjunta in Burma sie unter Hausarrest in Rangun festhielt. Stattdessen nahmen ihr 1999 vestorbene britische Ehemann Michael Aris und die beiden Söhne des Paares, Alexander und Kim, den Friedensnobelpreis in Empfang.

Das norwegische Komitee begründete seine Entscheidung für Suu Kyi mit deren "gewaltfreiem Einsatz für Demokratie und Menschenrechte". Die Preisträgerin weigerte sich anschließend über zwei Jahrzehnte lang, ihr Heimatland zu verlassen, obwohl sie dort nur unter Hausarrest leben konnte. Nach der politischen Lockerung ging sie Anfang April 2012 mit ihrer Nationalliga für Demokratie (NLD) als klare Siegerin aus Nachwahlen zum Parlament von Birma hervor.

Suu Kyis neue Rolle in der Politik gilt als einer der zentralen Bestandteile des Liberalisierungs- und Demokratisierungsprozesses in dem südasiatischen Land.

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