Designer Hunde: Wenn zwei reine Rassen zu einem Mischling werden

Ein junger Pomsky, eine Mischung aus Zwergspitz und Husky, blickt treuherzig in die Kamera.
Der Mischlingshundetag am 31. Juli wirbt für die Unikate. Immer öfter werden aber auch rassige Vierbeiner gezielt gekreuzt.

Promenadenmischungen haben zahlenmäßig die Schnauze vorne. Die Welpen sind – meist in Zufallsbegegnungen entstanden – Überraschungspakete. Der Rüde? Oftmals unbekannt. Aussehen und Charakter des Nachwuchses manifestieren sich erst mit der Zeit.

Am 31. Juni feiern die bunten Hunde ihren großen Tag. 2005 wurde der „National Mutt Day“ in den USA ins Leben gerufen, um auf die Abschiebung der Unikate in Tierheime aufmerksam zu machen. Denn Mischlingshunde sind nicht immer willkommen. In den vergangenen Jahren entwickelte sich ein Trend zum bewusst gezüchteten Mix. Die eigenwilligen Ergebnisse heißen z.B. Cavapoo, Labradoodle, Pomsky oder Puggle.

Designer Dog Breeds liegen im Trend

„Designer Breeds nehmen definitiv zu. Die Standards, zu denen sich seriöse Züchter verpflichtet haben, sind auf dem Weg zu einer neuen Rasse nicht festgeschrieben“, sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach erklärt, was den Reiz des Experimentierens ausmacht und woran die Schwarzen Schafe der Branche zu erkennen sind.

Cavapoo dog, mixed -breed of Cavalier King Charles Spaniel and Poodle

„Natürlich können Hobbyzüchter hohe Ansprüche haben. Es ist aber ein Unterschied, ob Zulassungsuntersuchungen vorgeschrieben sind oder auf freiwilliger Basis passieren“, sagt Reitl. Eingetragene Züchter, die das Tierwohl über alles stellen, überlassen nichts dem Zufall. Sie verpaaren nur gut durchgecheckte Vierbeiner und versuchen, der nächsten Generation rassetypische Schwächen zu ersparen. Merkmale von Qualzucht werden möglichst zurück gezüchtet.

Züchter wollen das beste aus zwei Rassen vereinen

„Es gibt unter den Designer Dog-Züchtern sehr motivierte Leute, die das Beste aus zwei Rassen zusammenbringen wollen“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Doch wie überall gebe es gerade in diesem unkontrollierten Bereich „Hundevermehrer, die auf Geschäftemacherei aus sind“. 

Die Schwarzen Schafe nehmen es mit teuren Vorsorgeuntersuchungen nicht so genau, sie bringen die Hündin mit zahlreichen Würfen an die körperliche Belastungsgrenze und können sich zeitlich nicht genug um alle Welpen kümmern. Mitunter werden Rassehunde im Ausland eingesetzt. Papiere liegen keine vor, Chippen und Registrieren: Fehlanzeige. Ein Informationsaustausch oder gar eine Rückgabe sind nicht vorgesehen. Kommen die Halter mit dem Mix nicht zurecht, bleibt oft nur eine Tierschutzeinrichtung.

Puggle

„Die Heime in Österreich sind voll – vor allem mit Promenadenmischungen und so genannten Listenhunden“, sagt der KURIER-Tiercoach. Die Vierbeiner können die liebsten Hunde sein und finden trotzdem kein neues Zuhause. Der Bedarf an Aufklärung zum alljährlichen Mischlingshundetag besteht jedenfalls.

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