Mehr Bewegung für die Volksschüler

Mehr Bewegung für die Volksschüler
Demnächst startet in den Volksschulen ein Bewegungsprojekt, das sich an einem deutschen Modell orientiert.

Die Zahlen sind ernüchternd. 28 Prozent der Jugendlichen bis 15 betreiben Sport. In Schweden sind es 72 Prozent. "Es wird Zeit, dass endlich gehandelt wird", sagt der ehemalige Tennis-Profi Alexander Antonitsch.

Das mit einer Unterschriftenliste verbundene Projekt zur Einführung der täglichen Turnstunde begrüßt der 46-Jährige. "Das kann aber noch nicht alles sein", sagt Antonitsch, der ständig mit Elternvertretern kommuniziert. "In den Volksschulen ist es so, dass für Fächer wie Werkunterricht oder Religion externe Lehrbeauftragte zugezogen werden, nur nicht für den Körper."

Konzeptphase

Es soll anders werden. Und zwar schon sehr bald, noch in diesem Schuljahr. Gemeinsam mit dem Bewegungsexperten und Leistungsdiagnostiker Prof. Hans Holdhaus und dem Sportwissenschaftler Prof. Werner Schwarz wird ein Konzept erstellt, das sich an anderen Modellen orientieren. Zum Beispiel an jenem von Deutschland. Dort wurden potenzielle Partner aus der Wirtschaft (Rewe) gefunden, um das Thema Bewegung in Volksschulen zu verankern. Betreut wird dieses Modell von der Sporthochschule Köln, in 400 Klassen wurde es getestet. Dabei ging es nicht nur um Bewegung an sich, sondern auch um das Bewusstsein und um Ernährungsfragen. Das Ergebnis war berauschend: "Die Kinder dieser Klassen hatten auf einmal bessere Noten, waren aufmerksamer und konzentrierter", sagt Antonitsch, der sich nach seiner Karriere selbst mit Kindern und Jugendlichen befasste, wie beispielsweise mit Tennisprojekten für Kids.

Auch Werner Schwarz hat an seiner Schule, am Bundesgymnasium in Wiener Neustadt, NÖ, schon ein Projekt namens "Vital4brain" laufen. Hans Holdhaus wiederum befasste sich mit einem Sportprojekt in Kindergärten namens "Bewegte Kids".

Ähnliches soll auch in Volksschulen umgesetzt werden. Freilich, ohne Unterstützer geht nichts. Sponsoren werden ebenso gesucht, wie Persönlichkeiten aus dem Sportbereich.

Unterstützung

Das Projekt der täglichen Turnstunde unterstützt Antonitsch aber weiterhin. "Es gibt ja schon Schulen, die das umsetzen. Aber viel zu wenige." Jede Volksschule kann derzeit noch selbst bestimmen, wie sehr die Bewegung in ihre Schule Einzug erhält, nur wenige gehen bereits mit positiven Beispielen voran. "Aber wer drängt schon zur Bewegung, wenn fast 80 Prozent aller Erwachsenen keinen Sport treiben", sagt Antonitsch, der auch nachhaltig an den Spitzensport denkt. "In den nächsten zehn Jahren müssen wir aufgrund der Geburtenzahlen ein Drittel mehr Kinder als bislang zum Sport bringen, um die Anzahl der derzeitigen Spitzensportler zu erhalten."

Sein Projekt "Mehr Bewegung in den Schulen" soll so schnell als möglich umgesetzt werden. Das Motto: "Geht net, gibt’s net."

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