Mehr Amputationen bei Österreichs Zuckerkranken

Mehr Amputationen bei Österreichs Zuckerkranken
Studie belegt, warum in Österreich nach Komplikationen öfters amputiert werden muss als in anderen Ländern.

In Österreich sind rund 600.000 Menschen von Diabetes betroffen. Seit Jahren gibt es Kritik an der mangelnden ambulanten Langzeit-Versorgung der Patienten. Eine Studie, die an der Universität Graz durchgeführt wurde, belegt jetzt erneut erhebliche Defizite.

So weist Österreich unter den europäischen OECD-Mitgliedsländern weiterhin die höchste Amputationsrate nach Diabetes-Komplikationen auf: solche folgenschweren Eingriffe an Extremitäten werden in Österreich bei 14,1 Diabetespatienten (gerechnet auf 100.000 Einwohner) vorgenommen. Im OECD-Schnitt liegt diese Rate bei 6,4 , in Großbritannien sogar nur bei 2,9.

Der Grazer Public Health-Experte Florian Stigler kommt zu dem Ergebnis, dass die englischen Patienten besser betreut werden als die österreichischen: „In England liegt der Anteil der Diabetiker, die jährlich die empfohlene Untersuchung der Füße und Augen erhalten, bei 90 bzw. 75 Prozent. In Österreich waren es nur 49 bzw. 39 Prozent.“ Im Durchschnitt würden in Österreich nur 45 Prozent der medizinisch empfohlen Maßnahmen bei Diabetikern auf diesem Gebiet durchgeführt. In Großbritannien liegt diese Rate bei mehr als 90 Prozent.

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