Schlafentzug wirkt sich bei Kindern anders aus als bei Erwachsenen

Ein Junge liegt erschöpft mit dem Gesicht auf einem Laptop auf einem roten Sofa.
Je ausgereifter das Gehirn eines Jugedlichen, desto mehr ähnelt sein Schlafmangel dem von Erwachsenen.

Wenn Erwachsene zu wenig schlafen, erhöht sich der Bedarf an Tiefschlaf besonders in einer Gehirnregion: im präfrontalen Kortex. Dieser steuert wie wir unsere Handlung planen und ausführen und ist am Arbeitsgedächtnis beteiligt. Anders ist das bei Kindern – wenn sie zu wenig ausgeruht sind, dann bedarf besonders die hintere Gehirnregion des Tiefschlafs, diese Region ist für das Sehen und die räumliche Wahrnehmung zuständig.

Das haben Forscher der Universität Zürich herausgefunden und nun im Fachjournal „Frontiers in Human Neuroscience“ veröffentlicht.

Die Wissenschaftler stellten fest, dass der Tiefschlafbedarf mit dem Grad der Hirnreifung zusammenhängt. Je ausgereifter das Gehirn der in der Studie untersuchten Kinder, desto mehr ähnelte die Reaktion auf dem Schlafmangel von Erwachsenen.

Die Wissenschaftler untersuchten bei 13 verschiedenen Kindern zwischen fünf und 12 Jahren die Hirnaktivtät während des Schlafs. Bei dem ersten Test gingen die Kinder zur normalen Bettzeit schlafen, beim zweiten blieben sie jedoch bis spät nachts wach, schliefen also nur die Hälfte ihrer normalen Schlafzeit.

Laut internationalen Richtlinien sollten Kinder zwischen sechs und 13 Jahren neun bis elf Stunden schlafen.

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