"Verursachen Handys Krebs?"

Eine junge Frau telefoniert mit einem silbernen Handy.
Die Strahlenbelastung verunsichert viele Nutzer.

Mobiltelefone verändern seit knapp zwei Jahrzehnten unser Leben dramatisch. Unser Wunsch nach Kommunikation ist so groß, dass wir kein Problem damit haben, uns täglich stundenlang eine Strahlungsquelle an den Kopf zu drücken. Doch bezahlen wir die neuen Kommunikationsmöglichkeiten mit einer Gefährdung unserer Gesundheit? Dazu fehlen uns auch nach 20 Jahren Handygebrauch und Forschung klare Antworten. Die Public Health-Experten des Info-Service-Portals "medizin transparent" an der Donau-Universität Krems hat die Faktenlage geprüft.

Experimentelle Studien sind nicht möglich

Es ist nicht so, dass die Forscher einen schlechten Job gemacht hätten. Die Frage ist aus vielen Gründen schwer zu beantworten. Experimentelle Studien sind nicht möglich, weil man nicht einfach eine Versuchsgruppe zwingen kann, über viele Jahre hinweg viel oder wenig mit dem Handy zu telefonieren. Damit fallen die aussagekräftigsten Studien schon einmal weg.

Ein menschlicher Schädel mit einem blau leuchtenden Gehirn im Inneren.
Human Brain Medical Scan
Beim Handygebrauch stehen Tumor-Erkrankungen des Gehirns im Vordergrund. Die sind zum Glück sehr selten. Das heißt aber auch, dass sehr viele Menschen beobachtet und verglichen werden müssen, um überhaupt zu einem aussagekräftigen Ergebnis zu kommen. Die zusammengefassten Ergebnisse bisheriger Studien zeigen: wenn 100.000 Personen über zehn oder mehr Jahre lang viel mit dem Handy telefonieren, könnte das bei zwei bis drei Personen unter ihnen einen Hirntumor hervorrufen – verglichen mit Mobiltelefonie-Verweigerern.

Studien sind nicht aussagekräftig

Wie schon erwähnt, haben die Studien aber nur eine beschränkte Aussagekraft. Falls Handys tatsächlich Tumore fördern würden, müsste die Tumorhäufigkeit parallel zur Handynutzung ansteigen – wenn auch mit etwas Verspätung. Bisher kann ein solcher Anstieg laut den meisten Studien nicht beobachtet werden. Ob dieser Anstieg noch kommt oder ob es ihn einfach nicht gibt, werden wir erst in einigen Jahren wissen.

Schwer vorherzusagen sind auch die Folgen der weiteren technischen Entwicklung. Moderne Handys haben in den aktuellen Netzwerken bereits eine deutlich geringere Strahlung als noch vor ein paar Jahren die üblichen GSM Handys.

Eine freundliche Frau mit Headset arbeitet in einem Callcenter.
Bildnummer: 16207849
Headsets sind eine wirksame Methode die Strahlenbelastung durch das Mobiltelefon zu verringern, im Vergleich zu „ans Ohr halten“ bleibt nur ein Zehntel der Belastung übrig. Wer viel telefoniert und auf Nummer sicher gehen möchte, hat es also durchaus in der Hand bzw. im Ohr.

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