Kann man mit dem HCG-Hormon Gewicht abnehmen?
Überflüssige Kilos wegzubekommen, ist alles andere als einfach. Verlockend klingen da zahlreiche „Wunderbehandlungen“, mit denen man problemlos an den richtigen Stellen abnehmen soll. Eine der angeblich revolutionären Methoden sei eine Spritzenkur mit dem Hormon HCG. Das in vollem Namen humanes Chorion-Gonadotropin genannte Hormon produziert der weibliche Körper in der Schwangerschaft natürlicherweise. Die Public-Health-Experten des Info-Service-Portals "medizin transparent" an der Donau-Universität Krems haben die Faktenlage geprüft.
Tägliche HCG-Injektionen über mehrere Wochen sollen besonders jene Fettdepots an Bauch und Gesäß schmelzen lassen, die Betroffenen besonders diätresistent erscheinen. Wie das funktionieren soll? In der Schwangerschaft stellt das körpereigene HCG-Hormon angeblich im Falle einer Hungerperiode die Energieversorgung für den heranwachsenden Fötus durch die Verwertung dieser Fettdepots sicher.
Wissenschaftliche Beweise fehlen
Einen wissenschaftlichen Beweis dafür gibt es nicht. Zudem hat die Sache einen Haken – die Hungerperiode. Daher dürfe man pro Tag nicht mehr als 500 kcal zu sich nehmen – so die Theorie des Erfinders der HCG-Diät, dem in den 1950er Jahren aktiven britischen Arzt Albert Simeons. Eine derart radikale Beschränkung der Nahrungsaufnahme würde allerdings auch ohne weitere Maßnahmen zu einem Gewichtsverlust führen – zumindest für kurze Zeit.
Wissenschaftliche Studien liefern keinen Hinweis darauf, dass HCG-Injektionen eine Gewichtsreduktion bewirken. Auch Behauptungen, das Hormon solle Hungergefühle und Unwohlsein während der Diät unterdrücken, sind nicht belegt. Über Risiken und Nebenwirkungen der HCG-Behandlung ist nur wenig bekannt. Es gibt jedenfalls risikolosere Methoden. Um dauerhaft abzunehmen. Die Umstellung auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung sind dabei besonders wichtig.
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