"Hilft Bienenluft gegen Asthma?"

Bienen genießen nicht nur dank Biene Maja einen Sympathiebonus. Sie erfüllen als Bestäuber weltweit eine wichtige Funktion, und auch ihr Honig fördert ihre Beliebtheit. Auch in der Welt der Medizin wird ihnen immer wieder einmal eine Funktion zugewiesen – so soll Honig beispielsweise in der Wundbehandlung helfen (mehr dazu hier). und dem Gelee Royal werden sowieso zahlreiche Wirkungen nachgesagt.
Relativ neu ist die Idee, dass die Luft aus Bienenstöcken heilsame Wirkung haben könnte, vor allem bei Asthma und Allergien.
Geworben wird mit eindrücklichen Fallgeschichten: Ein achtjähriger Bub mit Asthma, Pollenallergie und Neurodermitis benötigt auf einmal kein Kortison mehr. Ein 42-jähriger Mann ist begeistert, dass sich seine Pollenallergie stark gebessert hat. Ein dreijähriges Mädchen mit Asthma hat plötzlich keine Beschwerden beim Atmen mehr.

Doch bisher sind die Heilsversprechen nur heiße Luft, denn Studien zum Einatmen von Bienenluft liegen nicht vor.
Fallberichte sind zu wenig
Fallberichte haben keine Aussagekraft. Ganz abgesehen davon, dass sie nicht nachvollziehbar und meistens auch nicht objektiv dokumentiert sind, weiß man bei einem Fallbericht nie, ob nicht andere Faktoren entscheidend waren.
Forscher können eine heilende Wirkung nur nachweisen, wenn sie andere Einflüsse und zufällig auftretende Verbesserungen gezielt ausschließen können. Dass es keinen Nachweis für irgendeine gesundheitliche Wirkung der Bienenluft-Therapie gibt, hindert dennoch zahlreiche Imker nicht daran, die Bienenluft als Wundertherapie zu vermarkten. Dabei sind Nebenwirkungen nicht auszuschließen, da allergene Stoffe in die Lunge gelangen können. Das deutsche Bundesland Thüringen hat bereits ein Verbot erlassen.
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