"Helfen Pflanzenwirkstoffe gegen Hitzewallungen?"

Eine ältere Frau fächelt sich Luft zu und wischt sich mit einem Handtuch den Schweiß ab.
Viele Frauen greifen in der Menopause zu pflanzlichen Präparaten.

Die Biologie lehrt uns, dass letztlich alle Lebewesen miteinander verwandt sind. Unter diesem Aspekt ist es schon etwas weniger erstaunlich, dass Pflanzen Hormone produzieren, die auch beim Menschen als Hormone wirken können.

Solche Phytoöstrogene werden beispielsweise eingesetzt, um Hitzewallungen bei Frauen im Wechsel abzumildern. Sie sollen eine Alternative zu den häufiger verwendeten künstlich hergestellten Hormonen der Hormonersatztherapie darstellen. Die Public Health-Experten des Info-Service-Portals "medizin transparent" an der Donau-Universität Krems haben die Faktenlage geprüft.

Eine Frau liegt wach im Bett, umgeben von Flammen, während ein Mann neben ihr schläft.
Mit Hitzewallungen machen die meisten Frauen in Europa während der Wechseljahre Bekanntschaft. Die Wallungen kommen plötzlich. Sie breiten sich ausgehend von Brust, Gesicht oder Nacken in heißen Wellen über den Körper aus. Die Beschwerden können sich auch als nächtliche Schweißausbrüche äußern und den Schlaf empfindlich stören. Die Wallungen dauern zwar ‚nur’ einige Minuten. Doch die Hitzeschübe können sehr intensiv sein und häufig wiederkehren. Kein Wunder, dass sie von vielen betroffenen Frauen als einschränkend und belastend empfunden werden.

Ob Phytoöstrogene wirklich eine Hilfe sind und die Zahl an Hitzewallungen reduzieren können, ist unklar. Studien zu diesem Thema sind oft von bescheidener Qualität. Nur zu Genistein – das ist ein Phytoöstrogen aus der Gruppe der Isoflavone – gibt es aus Studien Hinweise auf eine Wirksamkeit: In höherer Dosierung kann es die Häufigkeit von Hitzewallungen günstig beeinflussen. An die Wirkung von synthetischen Hormonen kommt der Pflanzenstoff Genistein aber nicht heran.

Eine Nahaufnahme von frischen, grünen Edamame-Bohnen.
Phytoöstrogene kommen zum Beispiel in Sojabohnen und anderen essbaren Pflanzen wie Rotklee und Traubensilberkerze vor. In konzentrierter Form stecken die Pflanzensubstanzen auch in Nahrungsergänzungsmitteln, entweder einzeln oder kombiniert mit anderen Substanzen. Auch bei der Einnahme von Phytoöstrogenen können Nebenwirkungen auftreten, zum Beispiel Magen-Darm-Beschwerden. Gröbere gesundheitliche Risiken bei einer Kurzzeit-Einnahme sind jedoch nicht bekannt.

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