"Fördert Silizium die Gesundheit?"

Praktisch jeder Onlineshop für Nahrungsergänzungsmittel hat sie im Programm: Präparate aus Silizium oder Kieselsäure. Sie versprechen schönere Haare, straffere Haut und festere Fingernägel. Die Public Health-Experten des Info-Service-Portals "medizin transparent" an der Donau-Universität Krems haben die Faktenlage geprüft.

Überhaupt sei Silizium ein essentielles Spurenelement, das wir in ausreichender Menge mit der Nahrung zu uns nehmen müssten. Ein Mangel soll sogar das Knochenwachstum hemmen und Osteoporose fördern. Silizium ist weit verbreitet. Es findet sich dabei in so vielfältigen Formen wie Quarz, Sand, Gestein oder Kieselsäure. Aus dem Stoff werden etwa Glas, Beton, Keramik oder sogar Computerchips hergestellt.

In Form von Kieselerde oder Sand löst sich Silizium nicht in Wasser, der Körper kann es so nicht aufnehmen. Kieselsäure-Verbindungen hingegen sind wasserlöslich – eine Grundvoraussetzung für eine eventuelle biologische Nutzung. Allerdings: ein Siliziummangel ist in der medizinischen Fachliteratur nicht bekannt. Bisher ist völlig unklar, ob das Halbmetall Silizium im menschlichen Körper überhaupt eine Rolle spielt. Möglicherweise ist es für den Körper nutzlos.

Ein wissenschaftlicher Nachweis für gesundheitliche Vorteile existiert nicht. So ist unklar, ob Siliziumverbindungen eine Auswirkung auf die Knochendichte haben. Studien dazu sind von zu geringer Aussagekraft.

Ebenfalls unbelegt bleibt die Behauptung, Silizium könne die Haarstruktur verbessern, die Haut verjüngen oder die Brüchigkeit von Fingernägeln vermindern.

Manche Hersteller verkaufen Mittel mit dem Namen „Organisches Silizium“ – einer wasserlöslichen Siliziumverbindung mit der chemischen Bezeichnung Methylsilantriol. Angeblich ist sie völlig ungefährlich und kann bedenkenlos von Kindern, Schwangeren und anderen Erwachsenen getrunken werden.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA sieht das jedoch anders. Ihr zufolge ist keineswegs geklärt, ob Methylsilantriol wirklich harmlos ist, entsprechende Studien fehlen.

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